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Unter welchen Bedingungen sind managerial governance und academic selfgovernance von Hochschulen auf der individuellen Ebene der Lehrenden handlungswirksam?

Fachliche Zuordnung Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73520667
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ausgangsfrage des Projektes lautete: Unter welchen Bedingungen sind managerial governance und academic self-governance von Hochschulen auf der individuellen Ebene der Lehrenden handlungswirksam? Grundsätzlich müssen Formen der Governance einen Unterschied auf der Handlungsebene machen, sonst sind sie nur „lá pour la“. Im Rahmen dieses Projektes sind die Einflüsse der neuen Steuerungsinstrumente des New Public Managements auf die Lehre analysiert worden. Dies sind Leistungszulagen im Rahmen der W-Besoldung für gute Lehre, Zielvereinbarungen, die Lehre thematisieren, leistungsorientierte Mittelvergabe sowie Lehrpreise. Zusätzlich sind Formen der Enkulturation und Sozialisation, wie Lehrmotivation, Lehrstil und organizational commitment als Einflüsse auf die Lehrhandlungen untersucht worden. Mit Hilfe der Daten aus zwei repräsentativen Befragungen aller deutscher Universitätsprofessor/innen (Mai bis Juli 2009) und aller deutscher Fachhochschulprofessor/innen (März bis April 2011) sind die theoretisch abgeleiteten Hypothesen getestet worden. Die empirischen Ergebnisse aus diesem Projekt weisen in eine eindeutige Richtung. Formen der direkten Beeinflussung über selektive Anreize haben keine Auswirkungen auf Lehrhandlungen. Allerdings gibt es signifikante Auswirkungen der eher weichen Formen von Enkulturation, Sozialisation und des Handlungsspielraums. Durch Formen der Sozialisation und der Gestaltung des Handlungsspielraums, der wiederum die Lehrmotivation beeinflusst, lassen sich Lehrhandlungen besser steuern als mit Geld. Dies führte zu der begrifflichen Differenzierung der Governance in transaktionale und transformationale Formen. Erstere haben keinen Einfluss auf das Handeln der deutschen Professor/innen in der Lehre – letztere Form schon. Aus diesem Grunde müssen die transformationalen Formen der Governance weiter analysiert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2010): Ist der Lehrpreis ein Leistungsanreiz für die Lehre? In: Tremp, Peter (Hrsg.): „Ausgezeichnete Lehre!“ Lehrpreise an Universitäten. Münster: Waxmann-Verlag, S. 39-55
    Wilkesmann, Uwe/Schmid, Christian J.
  • (2010): Wirksamer Anreiz? Einfluss von Leistungszulagen und Zielvereinbarungen auf die Lehre. Forschung & Lehre 17/7: 504-507
    Wilkesmann, Uwe/Schmid, Christian J.
  • (2011): Lehren lohnt sich (nicht)? - Ergebnisse einer deutschlandweiten Erhebung zu den Auswirkungen leistungsorientierter Steuerung auf die universitäre Lehrtätigkeit. Soziale Welt 62 (3): 251-278
    Wilkesmann, Uwe/Schmid, Christian J.
  • (2012): Auf dem Weg vom Gelehrten zum abhängig Beschäftigten? Zwei deutschlandweite Surveys zur Lehrmotivation von Professoren. In: Uwe Wilkesmann & Christian J. Schmid (Hrsg.): Hochschule als Organisation. Wiesbaden: Springer-VS, S. 363-381
    Wilkesmann, Uwe
  • (2012): Neue Governance und die Steuerung akademischer Lehre - Empirische Ergebnisse zweier repräsentativer Umfragen. In: Fred G. Becker, Georg Krücken & Elke Wild (Hrsg.): Gute Lehre in der Hochschule. Wirkungen von Anreizen, Kontextbedingungen und Reformen. Gütersloh: W. Bertelsmann Verlag, S. 75-97
    Wilkesmann, Uwe
  • (2012): Professorenvielfalt und Universitätszusammenhalt. Der Versuch, Individualisten auf ein gemeinsames Ziel zu verpflichten. In: Ludger Pries (Hrsg.): Zusammenhalt durch Vielfalt? Bindungskräfte der Vergesellschaftung im 21. Jahrhundert. Wiesbaden: Springer-VS, S. 199-216
    Wilkesmann, Uwe
  • (2012): The impacts of new governance on teaching at German universities. Findings from a national survey in Germany. Higher Education 63: 33-52
    Wilkesmann, Uwe/Schmid, Christian J.
 
 

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