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Einflussfaktoren auf Geschlechterunterschiede bei der mentalen Rotation im Grundschulalter

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74994724
 
Geschlechterunterschiede in räumlichen Fähigkeiten sind im Erwachsenenalter prominent insbesondere bei der am meisten untersuchten Unterdimension, der mentalen Rotation, der Fähigkeit, sich dreidimensionale Objekte gedreht vorzustellen (Linn & Peterson, 1985; Masters & Sanders, 1993; Voyer, Voyer & Bryden, 1995). Hier zeigen männliche Probanden in psychometrischen Verfahren (vgl. z.B. Kerns & Berenbaum, 1991), nicht aber in chronometrischen Verfahren (Jansen-Osmann & Heil, 2007) durchschnittlich bessere Testleistungen als weibliche. Die Befundlage zu Geschlechterunterschieden in räumlichen Fähigkeiten bei Kindern im Grundschulalter ist bisher sehr widersprüchlich. Die Bedeutung von Einstellungsvariablen (z.B. Erwartungen und Attributionsmuster, fähigkeitsbezogenes Selbstkonzept, Geschlechterrollenstereotype) wurde bisher vorwiegend bei jugendlichen und erwachsenen Probanden in korrelativen Studien untersucht und nachgewiesen (vgl. Fennema & Sherman, 1977; Quaiser-Pohl & Lehmann, 2002). Der Einfluss von Einstellungsvariablen ist in diesem Alterbereich bisher nicht untersucht. Ziel des Projektes ist es daher, zunächst die relevanten Einflussfaktoren der Geschlechterunterschiede bei der mentalen Rotationsfähigkeit im Grundschulalter, die Art des Testes und Art des Stimulus- Material, systematisch zu untersuchen (Experiment 1). In einem zweiten Schritt soll zum ersten Mal der Einfluss von Geschlechterrollenstereotypen und dem damit in Zusammenhang stehenden Fähigkeitsselbstkonzept auf die mentale Rotation bei Grundschulkindern systematisch experimentell untersucht werden (Experiment 2). In einem dritten Schritt soll das fähigkeitsbezogene Selbstkonzept der Kinder durch ein Programm zur Förderung des Selbstbewusstseins von Kindern experimentell manipuliert werden und dessen Einfluss auf die mentale Rotationsleistung und diesbezügliche Geschlechtsunterschiede untersucht werden (Experiment 3).
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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