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Die osteofibrokartilaginäre Integration nach Refixation von Rotatorenmanschettenläsionen im Vergleich von single- und double-row-Technik

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 77104838
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Verglichen mit einer intakten und gesunden Infraspinatussehne des Schafes wurde in der Gruppe single-row nach sechs Wochen postoperativ 15% der maximalen Zugfestigkeit im Vergleich zu 22% der maximalen Zugfestigkeit in der Gruppe double-row erreicht. Die mittlere Zugfestigkeit nach zwölf Wochen erreichte 33% der maximalen Zugfestigkeit in der Gruppe single-row und 59% in der Gruppe double-row. Nach 26 Wochen erreichte die mechanische Stabilität in Form der Zugfestigkeit in der Gruppe single-row 70 %. Verglichen damit zeigte das Ergebnis der biomechanischen Untersuchung eine vollständige mechanische Einheilung und Stabilität mit erreichen der maximalen Zugfestigkeit einer gesunden Sehne in der Gnjppe double-row. Aufgrund dieser Werte muss davon ausgegangen werden, dass die double-row Technik die Geschwindigkeit der Wiederherstellung der biomechanischen Stabilität im Vergleich zur single-row Technik beschleunigt. Die zeitabhängige Evaluation der diversen Kollagentypen bestätigt die biomechanischen Untersuchungsergebnisse hingegen. Der Gewebeumbau und die Regeneration des Sehnengewebes sind in der double-row Gruppe bereits zwischen der sechsten und zwölften postoperativen Woche abgeschlossen, während er in der single-row Gruppe noch andauert. Der vermehrte Nachweis von Chondrozytenclustern in der double-row Gruppe zwischen der dritten und 26. postoperativen Woche bestätigt den biomechanischen Trend einer höheren Zugfestigkeit gegenüber der single-row Technik und scheint eine Art Kompensation der Gewebezerstörung durch einen simulierten Sehnenriss gegenüber einwirkenden Belastungen bis zum erreichen der Geweberegenration darzustellen. Im Gegensatz zu den biomechanischen, histologischen und immunhistologischen Resultaten zeigte die Nachuntersuchung mittels MRT keinen statistischen signifikanten Unterschied in der Sehnenintegrität im Vergleich beider Gruppen. Sowohl in der single- als auch der double-row Gruppe gab es keinen Hinweis auf eine sichtbare Ruptur der refixierten Sehnen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse sollten deshalb die Ergebnisse von MRT und CT-Nachuntersuchungen, die bildmorphologisch keine Unterschiede zwischen single- und double-row Technik zeigen, mit Vorsicht interpretierte werden. Eine wesentliche Limitation der Studie besteht darin, dass es sich um die Simulation der Refixation einer akuten Sehnenruptur handelt. Die Idee besteht deshalb in der Entwicklung eines chronischen Sehnenrupturmodelles, um die humane Situation einer in der Regel seit längerer Zeit bestehenden Ruptur, die mit einer Atrophie der Sehnenränder und dem zugehörigen Muskelbauch einhergeht, zu simulieren. Hier wird insbesondere interessant sein, ob die durch die double-row Technik gewährte frühzeitig erhöhte Zugfestigkeit als auch der durch diese Methode schnellere Abschluss der Geweberegeneration sichergestellt werden kann. Sinnvoll erscheint zudem, die MR-morphologischen Veränderungen mit einem Gerät besserer Auflösung (> 3 Tesla) zu evaluieren, um Differenzen der Einheilung beider Refixationstechniken auch radiologisch darstellen zu können und somit die Wertigkeit der MRT-Nachkontrolle zu untersuchen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Biomechanical evaluation of single-row and double-row refixation in an in-vivo model. 27. Kongress der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie (AGA), Wien, 9. - 11. September 2010
    Baums M.H., Steckel H., Spahn G., Buchhorn G.H., Nusselt T., Klinger H.-M.
  • Biomechanische und zellbiologische Untersuchung von single- und double-row Technik. 18. Jahreskongress der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) e.V., Stuttgart, 27. bis 28. Mai 2011
    Baums M.H., Miosge N., Buchhorn G.-H., Klinger H.-M.
  • Biomechanical and Magnetic Resonance Imaging evaluation of a single-and double-row rotator cuff repair in an in vivo sheep model. Arthroscopy: The Journal of Arthroscopic & Related Surgery, Vol. 28. 2012, Issue 6, pp. 769-777.
    Baums M.H., Spahn G., Buchhorn G.H., Schultz W., Hofmann L., Klinger H.-M.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.arthro.2011.11.019)
  • Biomechanical, cell biological and Magnetic Resonance Imaging (MRI) - morphological results comparing single- and double-row repair. 9th Biennial Congress of the International Society of Arthroscopy, Knee Surgery and Orthopaedic Sports Medicine (ISAKOS) Toronto (Canada), May 12th - 16th 2013.
    Baums M.H., Miosge N., Spahn G., Schultz W., Buchhorn G.H., Lakemeier S., Klinger H.-M
  • The effect of double-row repair on rotator cuff tendon healing. International Symposium on Tendons and Ligaments XIII, Arezzo (Italy), October 18th - 19th, 2013.
    Baums M.H., Klinger H.-M., Miosge N., Buchhorn G.H., Schultz W., Lakemeier S.
 
 

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