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Universitätsreformdebatten in der Besatzungszeit 1945-1949
Antragstellerin
Professorin Dr. Barbara Wolbring
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 79172824
Die Debatten um Universitäten und Universitätsreformen in der Besatzungszeit (1945 – 1949) bilden den Gegenstand der geplanten Studie, denn – so die Ausgangsthese – an diesem Thema treffen eine Reihe von Topoi und Diskurslinien aufeinander, die für die Zeit und darüber hinaus für die Bundesrepublik prägend waren und daher den Einblick in intellektuelle Gründungsdebatten der Bundesrepublik erlauben. Das Ziel der Studie besteht darin, die Bedeutungszuschreibungen von Wissenschaft, akademischer Bildung und Universität zu ermitteln, um an diesem konkreten Punkt den Zugang zum beginnenden demokratischen (Reform-) Diskurs der Bundesrepublik zu gewinnen und die verschiedenen einander gegenüberstehenden Semantiken, Deutungsmuster, Werthaltungen und politischen Interessen und Ziele sichtbar zu machen. Im einzelnen geht es um die Fragen, welche Funktion einer akademische Elite in der künftigen demokratischen Gesellschaft zukommen solle, wie sie (sozial) rekrutiert werden müsse und welche Ausbildung sie benötige, um diese Stellung angemessen ausfüllen zu können. Weiter wird die Frage nach Bedeutung und Inhalt eines mit dem Bürgertum assoziierten Bildungsbegriffs im Rahmen einer Untersuchung des Hochschulreformdiskurses greifbar und damit die Frage nach der Gültigkeit historischer Tradition oder der Erfordernis eines radikalen Bruches und voraussetzungsloser Neuorientierung. Es berührt die Frage nach der historischen Schuld, der künftigen Aufgabe und Stellung des Bildungsbürgers sowie des Bürgertums insgesamt, als dessen Formierungs- und Formationsinstitution die Universität galt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen