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Rolle des Complementsystems auf die frühe Gefahrenantwort nach Polytrauma und hämorrhagischem Schock

Fachliche Zuordnung Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 58427100
 
Ein schweres Gewebetrauma stellt durch die freigesetzten „Gefahrenmoleküle“ (DAMPs) eine massive Herausforderung für das Immunsystem dar. In der 1. Förderperiode wurden neue molekulare Interaktionen der Complement- und Apoptosekaskade als Gefahrenerkennungs- und Abwehrsystem gefunden (C5a-Generierung durch Granzym B, Cathepsin D). Die intrinsisch und extrinsisch induzierte Apoptose neutrophiler Granulozyten konnte durch C5a signifikant gehemmt werden. Translational zeigte sich beim polytraumatisierten Patienten eine frühzeitige Complementaktivierung, subpopulations-spezifische Veränderungen der Apoptoserate sowie Complement-regulierender Proteine auf myeloiden Leukozyten. Im hämodynamisch stabilen Polytraumamodell der Ratte zeigten sich moderate frühe Veränderungen beider Systeme mit einer Hemmung der intraalveolären Leukozytenrekrutierung durch C5aR-Blockade. Als konsequente Fortsetzung soll nun ex vivo im humanen Vollblutmodell, in vivo im neu etablierten hämodynamisch stabilen und instabilen Maus-Polytraumamodell, sowie in realiter beim polytraumatisierten Patienten (mit ISS>16) die Rolle unterschiedlicher DAMPs auf die posttraumatische Entzündungsreaktion mit Fokus auf die Complementantwort als „funktionelles Immunmonitoring“ etabliert werden. Als therapeutischer Brückenschlag soll ex vivo im humanen Vollblutmodell sowie im Maus-Polytraumamodell die Entzündungsantwort mittels eines neu entwickelnden C5a-Spiegelmers® (NOX-D16) moduliert und evaluiert werden, das möglicherweise einen viel versprechenden therapeutischen Ansatz bei schwer verletzten Patienten darstellt.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen
Beteiligte Person Professor Dr. Mario Perl
 
 

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