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GRK 1185: Lebensformen und Lebenswissen
Fachliche Zuordnung
Literaturwissenschaft
Philosophie
Philosophie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 818681
Ziel des Graduiertenkollegs ist es, eine wissenschaftliche Perspektive auf das Leben zu gewinnen, die sich vom Ansatz der etablierten Herangehensweisen unterscheidet. Dabei soll der engen Verbindung von Leben und Wissen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden: Anders als in den so genannten Biowissenschaften soll das Leben nicht von außen als ein Prozess betrachtet werden für dessen Ablauf ein Wissen von sich selbst keine Rolle spielt. Lebenswissen, so wie es im Titel des Kollegs gemeint ist, soll ein Wissen vom Leben sein, das nur im Leben selbst gewonnen werden kann und das wiederum notwendig ist, um ein Leben überhaupt führen zu können. Andererseits soll Leben nicht wie in den traditionellen Geisteswissenschaften als ein Phänomen vorausgesetzt werden, das uns als lebendigen Wesen zwar bekannt ist, sich aber einer wissenschaftlichen Untersuchung als bloßes Leben geheimnisvoll verschließt. Leben soll im Gegenteil immer im Sinne einer konkreten Lebensform verstanden werden, die mit verschiedenen kulturwissenschaftlichen Methoden und nur mit solchen untersucht werden kann. Das Graduiertenkolleg zielt somit auf die Untersuchung von Theorien, Praktiken und Künsten des lebensimmanenten Wissens. Lebenswissen ist in diesem Sinn vom Leben, das im Leben gewonnen, formuliert, tradiert und zirkuliert wird. Es kann nur im Leben selbst geformt werden und bezieht sich auf ein Leben, das seinerseits nur durch Wissen Form gewinnen kann.
Die Arbeit an diesem neuen Verständnis vom Leben im Sinne von Lebenswissen und Lebensformen soll daher einen wichtigen Beitrag für das Selbstverständnis der Kulturwissenschaften leisten. Denn Kulturwissenschaften haben wesentlich jene Wissensform zum Gegenstand, die man - analog zum phänomenologischen Begriffsentwurf der Lebenswelt - Lebenswissen nennen kann. Enthält die kulturwissenschaftliche Untersuchung kulturellen Wissens implizit stets zugleich eine Bestimmung ihrer selbst, so soll dies unter dem Titel Lebenswissen in eine ausdrückliche Selbstreflexion der Kulturwissenschaften als Wissensform überführt werden. Dabei geht es nicht nur um eine Reflexion dieser Wissensform als die eines Wissens von und in Lebensformen, sondern als die eines Wissens als Lebensform. In Fortführung des Kollegs Repräsentation - Rhetorik - Wissen strebt das Kolleg Lebensformen und Lebenswissen somit eine Vertiefung der Grundlagenreflexion an den kulturwissenschaftlichen Fakultäten des Landes an.
Die Arbeit an diesem neuen Verständnis vom Leben im Sinne von Lebenswissen und Lebensformen soll daher einen wichtigen Beitrag für das Selbstverständnis der Kulturwissenschaften leisten. Denn Kulturwissenschaften haben wesentlich jene Wissensform zum Gegenstand, die man - analog zum phänomenologischen Begriffsentwurf der Lebenswelt - Lebenswissen nennen kann. Enthält die kulturwissenschaftliche Untersuchung kulturellen Wissens implizit stets zugleich eine Bestimmung ihrer selbst, so soll dies unter dem Titel Lebenswissen in eine ausdrückliche Selbstreflexion der Kulturwissenschaften als Wissensform überführt werden. Dabei geht es nicht nur um eine Reflexion dieser Wissensform als die eines Wissens von und in Lebensformen, sondern als die eines Wissens als Lebensform. In Fortführung des Kollegs Repräsentation - Rhetorik - Wissen strebt das Kolleg Lebensformen und Lebenswissen somit eine Vertiefung der Grundlagenreflexion an den kulturwissenschaftlichen Fakultäten des Landes an.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Mitantragstellende Institution
Universität Potsdam
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Christoph Asendorf; Professor Dr. Stephan Breidenbach; Professor Dr. Ottmar Ette; Professor Dr. Norbert P. Franz; Professor Dr. Gangolf Hübinger; Professor Dr. Rüdiger Kunow; Professorin Dr. Gertrud Lehnert; Professor Dr. Christoph Menke; Professor Dr. Werner Schiffauer
Sprecherinnen / Sprecher
Professorin Dr. Andrea Allerkamp, seit 7/2011; Professor Dr. Logi Gunnarsson, seit 7/2011