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Der Marmarica-Survey (Nordwestägypten) - Möglichkeiten der Siedlungs- und Landschaftsarchäologie in einem ariden Gebiet

Antragstellerin Dr. Anna-Katharina Rieger
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 82081492
 
Die archäologische Forschung über historische Zeiten in Ägypten konzentriert sich – von Ausnahmen abgesehen – auf das Niltal und die Oasen. Die Trockengebiete westlich und östlich des Nil stehen aufgrund geringer Reste materieller Kultur nicht im Zentrum des Interesses. Doch in den Wüsten und Wüstenrandgebieten findet sich eine Vielzahl archäologischer Spuren, so auch in der antiken Marmarica. Wie Surveys ergeben haben, war die Region in Nordwestägypten zwischen griechisch-römischer und frühislamischer Zeit dicht besiedelt und landwirtschaftlich erschlossen. In einem extremen Naturraum zu leben, erfordert von den Bewohnern seit je her eine hohe Anpassung an die Umwelt, deren ökologischen Voraussetzungen sie zu ihren Gunsten zu verändern suchen. Welche Siedlungs- und Landnutzungsmuster sich in der Antike daraus ergaben und welche Techniken die Bewohner der Marmarica entwickelt haben, um flexibel auf die Verfügbarkeit der raren Ressourcen Wasser und Boden reagieren und möglicherweise sogar Waren für den Export produzieren zu können, nimmt das Projekt in den Blick. Mit Mitteln der Geoarchäologie und Bodenkunde, der Fernerkundung sowie den Methoden der archäologischen Survey- und Feldarbeit sollen Raumstrukturierung und -nutzung des Trockengebiets rekonstruiert werden, wozu der Naturraum, die Spuren materieller Kultur (Siedlungen, Gräber, Zisternen, water harvesting-Strukturen) sowie die ökologischen Bedingungen erfasst werden. Die Ergebnisse werden sowohl einen weißen Fleck in der archäologischen Karte Ägyptens in der bislang nicht ausreichend erforschten Spätzeit füllen als auch einen Beitrag zur Siedlungsarchäologie und Wirtschaftsgeschichte arider Gebiete leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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