Ibn al-Jazzar aus Kairouan: Zad al-musafir wa-qut al-hadir. Kritische Edition des arabischen Textes und der hebräischen Übersetzung unter Berücksichtigung altokzitanischer Elemente.
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projekts wurde erstmalig der arabische Text von Ibn al-Jazzars Zad almusafir wa-qut al-hadir, Buch VII, Kap. 7-30 kritisch ediert und philologisch kommentiert. Dieses medizingeschichtlich bedeutsame Werk ist ein systematisches medizinisches Handbuch, das Krankheiten gemäß antiker Tradition "a capite ad calcem" (Buch VII: Hautkrankheiten) bespricht. Durch seine Übersetzung ins Lateinische durch Constantinus Africanus (Titel: Viaticum peregrinantis), in der das Kompendium in die Articella aufgenommen wurde, fand der Zad weite Verbreitung in Europa und entwickelte sich somit zu einem der einflussreichsten Lehrbücher der Medizin bis in die Frühe Neuzeit hinein. Der edierte arabische Text wurde im Rahmen des Projekts ins Englische übersetzt. Bereits im Mittelalter wurde der Zad dreimal ins Hebräische übersetzt. Die kritische Edition und Kommentierung derjenigen hebräischen Übersetzung, die als einzige direkt auf dem arabischen Text und nicht auf der lateinischen Constantin-Übersetzung basiert, war zudem Gegenstand des Projekts. Unter dem Titel Sefer Ẓedat ha-Derakhim vollendete der in Montpellier lebende Moses ibn Tibbon 1259 die hier berücksichtigte hebräische Übersetzung. Ibn Tibbons Werk ist insofern bemerkenswert, als er bei der Übersetzung arabischer medizinisch-botanischer Termini in zahlreichen Fällen nicht das hebräische, sondern das volkssprachliche - hier also: okzitanische - oder lateinische Äquivalent (in hebräischer Schrift) verwendet. In den bearbeiteten Abschnitten konnten ca. 200 derartige Termini ausgemacht werden, die im Rahmen des Projekts ausführlich historisch-lexikologisch und insbesondere im Hinblick auf die im Text erkennbare Bedeutung analysiert wurden. Als besonders aufschlussreich erwies sich dabei der Vergleich der Termini mit den volkssprachlichen Elementen in den Synonymenlisten des Shem Ṭov ben Isaac, die als 29. Buch des Sefer ha-Shimmush überliefert sind und Gegenstand bereits abgeschlossener DFG-Projekte der Antragsteller waren. Bei Projektende stellte es sich als zeckmäßig heraus, die Edition des arabischen Textes und der hebräischen Übersetzung nur mit einem kleinen Glossar der okzitanischen und lateinischen Elemente zu publizieren und die umfangreichen romanistischen Ergebnisse in einer separaten Publikation verfügbar u machen. Diese Umarbeitung bedfindet sich z.Z. noch in Arbeit.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2011): Novel Medical and General Hebrew Terminology from the 13th Century. Translations by Hillel Ben Samuel of Verona, Moses Ben Samuel Ibn Tibbon, Shem Tov Ben Isaac of Tortosa, and Zeraḥyah Ben Isaac Ben She’altiel Ḥen [= Journal of Semitic Studies, Supplement Series 27]. Oxford: University Press
Bos, G.
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(2011): “Transfer medizinischen Wissens zwischen Orient und Okzident: die hebräische Übersetzung des Zad al-musafir wa qut al-hadir mit altokzitanischen medizinischen Fachtermini”, in: Kittler, J. et al. (Hgg.): Repräsentationsformen von Wissen. Beiträge zum XXVI. Forum Junge Romanistik in Bochum (26.-29.05.2010). München: Meidenbauer, 389-406
Zwink, J.
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(2013): Novel Medical and General Hebrew Terminology from the 13th Century, Volume 2 [= Journal of Semitic Studies, Supplement 30]. Oxford: University Press
Bos, G.
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"10 Éléments lexicaux et textes occitans en caractères hébreux", in: Trotter, David (Hrsg.): Manuals of Romance Linguistics. Volume 4: Manuel de la philologie de l’édition, Section Textes en caractères non-romans, De Gruyter, 2015, S. 237. 978-3-11-030246-2
Mensching, G.
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Ibn al-Jazzar’s Zad al-musafir wa-qut al-hadir, Provision for the Traveller and Nourishment for the Sedentary, Book 7 (7–30) Critical Edition of the Arabic Text with English Translation, and Critical Edition of Moses ibn Tibbon’s Hebrew Translation (Ṣedat ha-Derakhim). 320 S., Brill, Jan 2015. 9789004288478
Bos, G.