Kritischer Kommentar zu Lukrezens de rerum natura
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ein von der DFG im Rahmen einer Sachbeihilfe gewährtes Forschungsfreisemester im Sommersemester 2009 verschaffte mir die Möglichkeit, einen kritischen Kommentar zu den ersten drei der insgesamt sechs Bücher von Lukrezens Lehrgedicht de rerum natura zu erarbeiten. Der Kommentar stützt und rechtfertigt meine in Vorbereitung befindliche Ausgabe dieses wirkungsreichsten Textes der antiken Atomistik, für den eine modernen Ansprüchen genügende kritische Textedition fehlt. Durch den kritischen Kommentar soll die an zahlreichen Stellen schwierige Textkonstitution des schlecht überiieferten Textes auf eine neue Grundlage gestellt werden: Der Kommentar erhebt u. a. den Anspruch, zahlreiche Lesarten der handschriftlichen Überiieferung vor den Angriffen der neuzeitlichen Kritik in Schutz genommen, zu Unrecht vergessene Konjekturen rehabilitiert und eine Reihe von Stellen neu verbessert zu haben. Außerdem hat das Studium der Überlieferung und ihrer Verderbnisse handschriftliche Evidenz für eine bislang nur hypothetisch erschlossene kritische Lukrezausgabe aus dem Altertum, in der mit Hilfe kritischer Zeichen die authentische Textsubstanz von späteren Zudichtungen geschieden war, ans Tageslicht gebracht. Mit dem Abschluss des Gesamtkommentars ist etwa im Jahr 2012 zu rechnen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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'Lucretius' in: Reallexikon für Antike und Christentum Bd. 23 (2009), 603-620
Marcus Deufert
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'Zu den gegenwärtigen Aufgaben der Lukrezkritik', Hermes 138
Marcus Deufert