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Verflechtung von Eliten am Beispiel der Salviati und der Welser, 1494-1557. Internationale Handelsbeziehungen zwischen Geschäft und Macht

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 87897807
 
Dieses Teilprojekt beschäftigt sich mit der Verflechtung von Handelshäusern zwischen den ökonomischen bzw. politischen Kräftefeldern Italien und Flandern, Oberdeutschland und Spanien sowie Frankreich über die Messestadt Lyon als Drehscheibe der europäischen Märkte im 16. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Beziehung zwischen dem Florentiner Bankhaus der Salviati und der Augsburger Handelsgesellschaft der Welser. Schwerpunkte der Untersuchung bilden die personelle und geschäftliche Konstitution europäischer Kapitalund Warenmärkte sowie die daraus folgenden Konsequenzen für Politik und Kriegsfinanzierung während der Auseinandersetzungen der Habsburger mit den Valois vom Italienzug Karls VIII. bis zum ersten spanischen Staatsbankrott aus der Perspektive der europaweit operierenden Handelsgesellschaften. Die Salviati agierten vorrangig im Warenhandel zwischen London, Antwerpen und Florenz bzw. Rom sowie im Wechseltransfer zwischen den Kastilischen Messen und Lyon (Pinchera 1989; Holmes 1993). lacopo Salviati gründete 1508 eine mit anderen florentinischen Firmen eng verflochtene Handelsgesellschaft in Lyon, wo sich aufgrund der Privilegierung der Messen durch Ludwig XI. 1467 und konjunktureller Prosperität verstärkt florentinische Kaufmannbankiers sammelten. Die Salviati etablierten ebenso wie die Strozzi oder die Guadagni durch die Vergabe hoher Darlehen ihren Einfluss auf die königliche Finanzadministration (Boucher 1998). Rückgrat ihres Handels bildeten seit dem Ende des 15. Jahrhunderts die kurialen Finanzgeschäfte (Bullard 1980; Guidi Bruscoli 2000). Bei der Gründung der Salviati-Bankgesellschaft in Antwerpen 1540 standen die Affaitati aus Cremona und Bartholomäus Welser als Kooperationspartner zur Verfügung. Die Beziehungen zwischen den Salviati und Welsern dürften von Verbindungen der Memminger Vöhlin-Gesellschaft zu den Finanziers der Kurie sowie von Wechselgeschäften mit den Strozzi herrühren. Aus den zahlreichen finanziellen und materiellen Transaktionen zwischen den Unternehmen der Welser und der Salviati sticht die Bereitstellung eines Kredites über 40.000 scudi an Franz l. durch die Übernahme der Pacht des Seidenzolls 1521 gemeinsam mit dem Berner Kaufmann Claudio May hervor. Seinerseits zog Bartholomäus Welser die Salviati 1532 in den Kreis der Kapitalgeber für die Fugger1 sehen Kredite an Karl V. hinein. Zudem übernahmen die Welser am kaiserlichen Hof Zahlungsaufträge der Salviati an französische Botschafter.(...)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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