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Sprachpolitik in Westsahara und Marokko (Nordafrika): Das Spannungsfeld zwischen Spanisch und Französisch von der Kolonialzeit bis zur Gegenwart

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 89249735
 
Mit der Unterzeichnung des Vertrags von Fez im Jahr 1912 wurde Marokko in zwei Protektorate geteilt: das französische und das spanische. Die koloniale Sprachpolitik der beiden Länder weist dabei entscheidende Unterschiede auf: Von Seiten Frankreichs wurde eine strikte sprachliche Kolonisation mit einer klar etablierten Sprachpolitik betrieben, die sogar für die nomadische Bevölkerung galt. Dahingegen gab es – soweit ich dies bis jetzt auf Grund der Auswertung historischer Dokumente feststellen konnte – auf spanischer Seite keine organisierte Sprachpolitik. Dennoch hat sich das Spanische im gesamten Gebiet des Protektorats sowie in der Westsahara verbreitet. Die hier vorgestellte Arbeit setzt sich zwei Hauptziele: zum einen den Vergleich der beiden Sprachpolitiken von der Kolonialzeit bis heute – mittels der Erarbeitung eines Korpus von Archivdokumenten – und zum anderen eine fundierte Analyse der aktuellen sprachlichen Situation in der Westsahara, mittels der Erarbeitung eines Korpus von mündlichen Dokumenten. Beide Forschungsziele sind von Bedeutung für die romanische Sprachwissenschaft, da eine Frage der historischen Sprachpolitik untersucht wird, die bisher noch nicht wissenschaftlich erforscht wurde und da das Spanische in der Sahara einer der einzigen Varietäten des Spanischen ist, von der bis heute keine vollständige und systematische wissenschaftliche Untersuchung existiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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