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GRK 1576:  Wert und Äquivalent - Über Entstehung und Umwandlung von Werten aus archäologischer und ethnologischer Sicht

Fachliche Zuordnung Alte Kulturen
Sozial- und Kulturanthropologie, Außereuropäische Kulturen, Judaistik und Religionswissenschaft
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 94327977
 
Wert und Äquivalent sind grundlegende Konzepte in allen Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart. Wert ist zudem eine fundamentale Eigenschaft materieller Dinge, deren Einbettung in eine Kultur vielfach überhaupt erst dadurch möglich wird. Mit Archäologie und Ethnologie widmen sich diesen Themen zwei Fächergruppen, die eine hohe Kompetenz in der Untersuchung von Objekten und ihren gesellschaftlichen Kontexten, also im Studium materieller Kultur, mitbringen.
Ausgehend von genau umrissenen empirischen Feldern in verschiedensten Räumen und Epochen verfolgt das Graduiertenkolleg das Ziel, ein vertieftes Verständnis von Wert und Äquivalent zu erlangen. Konzepte zur gesellschaftlichen Bestimmung von Wert haben in der internationalen Fachdebatte in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erfahren. Das Graduiertenkolleg wird einen Beitrag zur Internationalisierung der beteiligten Fächer leisten, indem seine Mitglieder auf der Grundlage eigener Forschungsergebnisse aktiv an dieser Fachdebatte teilnehmen. Die geplanten Dissertationen gruppieren sich um die Frage (1), wie Werte erzeugt werden und in einer Gesellschaft zirkulieren, und (2) um die der Transformationen von Werten, wenn bestimmte Objekte über kulturelle Grenzen hinweg gehandelt oder transportiert werden.
Im Mittelpunkt des Graduiertenkollegs steht die Verknüpfung von methodischen Kompetenzen im Feld der materiellen Kultur mit aktuellen theoretischen Debatten über die Beschreibung von Werten als Eigenschaft von Dingen. Erzeugung, Zirkulation sowie die Transformation von Werten können in vielen Fällen durch das Prinzip des Äquivalents nachvollzogen werden. Wie dies geschieht, untersuchen Archäologie und Ethnologie anhand von geeigneten Fallstudien. Die gemeinsame Klammer ist mithin der theoretische Ertrag der einzelnen materialbezogenen Vorhaben und die interdisziplinäre Arbeit an einem erweiterten Konzept von Wert und Äquivalent.
Die Kollegiatinnen und Kollegiaten realisieren ihre Dissertationen in einem Umfeld, in dem sowohl empirisch-methodische als auch theoretische Fähigkeiten gefordert sind. Sie werden durch ein auf Archäologen und Ethnologen zugeschnittenes Qualifizierungsprogramm gefördert, in dem auch der für sie wichtige Praxisbezug in Form der Konzeptionalisierung und Ausarbeitung einer Museumsausstellung vorgesehen ist.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sprecher Professor Dr. Hans Peter Hahn, seit 4/2015
 
 

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