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Autochthone Innovation oder Technologietransfer? Die absolute Datierung der steinzeitlichen Kulturentwicklung zwischen oberer Wolga und Oka (ca. 10.000 bis 4.000 v.Chr.) und ihre Bedeutung für den Ostseeraum

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 111083004
 
Seit den 1990er Jahren ist die Bedeutung osteuropäischer Einflüsse auf die steinzeitliche Entwicklung des Ostseeraums insbesondere bei der Einführung der Mikroklingentechnologie (8.-7. Jahrtausend v. Chr.) und der rund-/ spitzbodigen Keramik (6./5. Jahrtausend v.Chr.) zunehmend diskutiert worden. Allerdings stehen bislang aus dem (nord-)osteuropäischen Gebiet kaum moderne Radiokarbondaten von steinzeitlichen Stationen zur Verfügung, um die Vorstellungen östlicher Einflüsse für diese Innovationen zu untermauern. Im Gebiet zwischen oberen Wolga und Oka hat M. Zhilin verschiedene steinzeitliche Moorfundplätze mit hervorragenden Erhaltungsbedingungen untersucht, die zahlreiche organische Artefakte und auch frühe Keramik geliefert haben. Mit dem Projekt sollen an ausgewählten Stationen die bisherigen Vorstellungen zur zeitlichen Einordnung und kulturellen Entwicklung im älteren Holozäns dieses Gebietes (Lenovo Kultur, Butovo Kultur, Resseta Kultur) durch AMS-Datierungen an aussagekräftigen Objekten geprüft und ggf. korrigiert werden. Mit dem so verbesserten chronostratigraphischen Gerüst sollen die Beziehungen zwischen dem nordosteuropäischen Gebiet und dem Ostseeraum neu bewertet und mögliche Einflüsse des Wolgagebietes bei der Einführung von Neuerungen wie der ersten Keramik erstmals auf verlässlicher Basis diskutiert werden. Das Projekt wird einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis der steinzeitlichen Kulturbeziehungen und der Neolithisierung für eine bislang wenig beachtete Region Europas im Zeitfenster ca. 10.000 bis 4.000 v.Chr. leisten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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