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Megalithlandschaft Südostrügen - Die Komplexität neolithischer Gesellschaften im Spiegel landschaftsarchäologischer Untersuchungen einer Schlüsselregion.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 128738102
 
Erstellungsjahr 2010

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In den ersten zehn Monaten konnte als Arbeitsgrundlage ein GIS für die Insel Rügen erstellt werden. Hierzu wurde auch das historische Kartenmaterial eingearbeitet. Die Qualifizierung der Fundstellen in der Denkmaldatenbank des Landes Mecklenburg-Vorpommern wird anhand einer eigens dafür entwickelten Datenbank vorgenommen. Nach Abschluss dieser Arbeit werden die Daten in die zentrale SPP-Datenbank überführt. Für das aktuelle Kernarbeitsgebiet konnten anhand dieser Daten bereits erste Dichtekartierungen für Siedlungsräume vorgenommen werden. Die Insel Rügen bietet als ein in sich geschlossener Naturraum ideale Voraussetzungen für die im nordostdeutschen Raum bisher noch am Anfang stehenden landschaftsarchäologischen Untersuchungen. Diese sollen mit den wahrscheinlich Mitte 2011 vollständig qualifizierten Daten weiter ausgebaut werden. Neben der Eingrenzung von Siedlungs-, Grab- und Deponierungsarealen können dann auch viewshed-Analysen und die Bewertung der naturräumlichen Parameter erfolgen. Hierbei werden auch die bis dahin gewonnenen Ergebnisse der Geländearbeiten berücksichtigt. Bisher wurde das Umfeld der Großsteingräber von Lancken-Granitz und Burtevitz geophysikalisch prospektiert. Die bisherigen Ergebnisse machen deutlich, dass ein Auffinden der Großsteingräber zwar schwierig – aber durchaus möglich ist. Geologische Strukturen scheinen hierfür ein wichtiges Indiz zu sein und müssen verstärkt in die Auswertung der Daten einbezogen werden. Siedlungsbefunde konnten bislang nicht nachgewiesen werden, was derzeit als starkes Indiz dafür zu deuten ist, dass diese im unmittelbaren Umfeld der Grabmonumente auch nicht zu erwarten sind. Die Ausgrabungen haben gezeigt, dass der Hügel des Grabes Burtevitz 4 aus Grassoden/Torfsoden errichtet wurde, die auf dem gewachsenen, vermutlich vorher vom Oberboden bereinigten Areal aufbauen. Ob der Hügel anschließenden wie in Hügel 3 dokumentiert, mit Rollsteinen abgedeckt war, lässt sich nicht sicher belegen, bleibt aber zu vermuten, da eine geringe Zahl von Rollsteinen in den beiden Testschnitten geborgen werden konnten. Die genauere Untersuchung der Hügel scheint jedoch bisher nicht festgestellte Differenzen in der Konstruktionsweise der Anlagen aufzudecken. Geplante Grabungen am Hügel des Grabes Burtevitz 3 sollen weitere Ergebnisse diesbezüglich liefern.

 
 

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