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Theater zwischen Reproduktion und Transgression körperbasierter Humandifferenzierungen

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222346160
 
Das theaterwissenschaftliche Teilprojekt bezieht sich auf die Untersuchung von Praktiken der Humandifferenzierung im Feld von Theaterschauspielern, die im institutionellen Theater im Verlauf des dreigliedrigen Prozesses von Casting, Probenpraxis und Aufführungs(serie) stattfindet. Schauspielende Akteure sind Spezialisten einer Form von kultureller Kommunikation, die auf der Basis ihrer Körperlichkeit Praktiken der Humandifferenzierung grundsätzlich als solche ausstellen. Dem Zuschauer wird dadurch die Steigerung der eigenen Reflexion auf die Rahmen von Alltagswelt und Fiktionalität ermöglicht. Hierbei wird der Grad der Exponiertheit und Transparenz der Differenzierungspraktiken von ihrer Abständigkeit von der Korporalität des darstellenden Akteurs bestimmt. Das theaterwissenschaftliche Projekt zielt auf diese intellektuelle Leistung körperlichen Tuns, sein Potenzial zu performativer Reflexion. Diese ist insbesondere bei denjenigen schauspielerischen Praktiken gegeben, bei denen die wesensmäßige Transgression von Humandifferenzierungen eine Potenzierung erfährt: wenn selbst als biologisch gerahmte Kategorisierungen als Fiktionen sichtbar werden. Daher beziehen sich die angestrebten Analysen von Humandifferenzierung auf die Untersuchung von Formen des cross-gender-actings und des cross-ethnic-actings im deutschen Gegenwartstheater. In vergleichender Forschungsperspektive auf diese beiden Fälle verfolgt das Teilprojekt die Hypothese, dass Akte performativer Reflexion in cross-gender- und cross-ethnic-Performances Kategorisierungen von Geschlecht und Ethnizität in den Augen der Zuschauer unterbrechen bzw. zum Verschwinden bringen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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