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Die Chorbuch-Handschriften und Handschriften in chorbuchartiger Notierung mit mehrstimmiger Musik der Bayerischen Staatsbibliothek: Digitalisierung und Online-Bereitstellung

Antragsteller Dr. Klaus Ceynowa, seit 5/2015
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222822895
 
Bei den Chorbüchern der Bayerischen Staatsbibliothek handelt es sich um eine weltweit bedeutende Sammlung von 165 vorwiegend großformatigen repräsentativen Musikhandschriften mit mehrstimmiger Musik vor allem aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die die reiche Musikpraxis dieser Zeit dokumentiert. Dem geschlossenen Bestand von 75 Chorbüchern der Münchner Hofkapelle, einer einzigartigen und weitgehend lückenlosen Repertoire-Überlieferung und Gründungsbestand der Bibliothek, stehen die neun aus der fürstlichen Kammer an die Hofbibliothek abgegebenen Kodices gegenüber, größtenteils dem Bayerischen Fürstenhaus gewidmete Prachtkodices in überaus kostbarer Ausstattung. Hinzu kommt mit weiteren 81 Bänden der reiche Chorbuchbestand der Jesuiten- und Hofkirche Sankt Michael in München, sowie die Chorbücher aus Bayerischen Klöstern und Stiften. Die Ziele des Projekts sind die Digitalisierung, der Online-Nachweis und die Bereitstellung im WWW der Chorbuch-Handschriften und Handschriften in chorbuchartiger Notierung der Bayerischen Staatsbibliothek. Der in Deutschland umfangreichste Bestand von Chorbuchhandschriften ist aufgrund von fortschreitender Tintenkorrosion gefährdet; jede Benutzung (Umblättern sowie äußere Einflüsse wie Licht, Luftfeuchtigkeit etc.) treibt den Abbauprozess voran und führt in extremen Schadensfällen durch das Ausbrechen zerstörter Tintenzüge zum Verlust an historischer Substanz. Elf der insgesamt 165 Handschriften mussten aus konservatorischen Gründen für die Benützung gänzlich gesperrt werden. Durch die Digitalisierung wird der derzeitige Erhaltungszustand der Quellen dokumentiert, und ihre wissenschaftliche Erforschung online im Internet ermöglicht. Die weitere Erforschung des Bestandes kann somit künftig über die Nachweise in der Katalogdatenbank RISM-OPAC sowie anhand der Digitalisate online erfolgen. Die Ergebnisse dieses Projekts werden über den RISM-OPAC in die Virtuelle Fachbibliothek Musikwissenschaft (ViFaMusik) integriert und sind über Lokal- und Verbundkataloge verfügbar. Das Projekt ist konform mit dem vom Unterausschuss für Kulturelle Überlieferung im Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft formulierten Ziel, die historischen Buchbestände des Landes als Digitalisate der Forschung und jedem Interessierten frei zugänglich zu machen, sowie mit den Leitlinien „Informationssysteme zur Erforschung des Mittelalters und der frühen Neuzeit“.
DFG-Verfahren Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
Ehemaliger Antragsteller Dr. Rolf Griebel, bis 5/2015
 
 

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