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SFB 1182:  Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen

Fachliche Zuordnung Biologie
Medizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261376515
 
Wir sind nicht allein: Alle mehrzelligen Organismen sind in der Anwesenheit von Mikroben evolviert und beherbergen eine Gemeinschaft von Mikroorganismen, das Mikrobiom. Die meisten mehrzelligen Organismen und ihr Mikrobiom bilden eine verflochtene organisatorische Einheit, den Metaorganismus. Das Mikrobiom beeinflusst eine Vielzahl von Wirtsfunktionen, die von der Entwicklung über das Nervensystems, Nahrungsverdauung und Immunität reichen. Folglich ist die Metaorganismus-Perspektive der Schlüssel zu einem umfassenden Verständnis von biologischen Funktionen. Bis heute sind jedoch die Vielfalt der Interaktionen zwischen Wirt und Mikrobiom, die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Biologie der Metaorganismen und die involvierten evolutionären und molekularen Grundlagen nur unzureichend verstanden. Der SFB 1182 möchte diese wichtigen Wissenslücken schließen. Das übergreifende Ziel des SFB 1182 ist ein besseres allgemeines Verständnis der Evolution und Funktion von Wirt-Mikrobiom Interaktionen. Wir sind besonders daran interessiert zu verstehen, wie das Mikrobiom evolutionäre Anpassungen prägt, wie Wirt und Mikrobiom kommunizieren, wie sie Interaktionen innerhalb des Metaorganismus modulieren und wie das Mikrobiom die Entwicklung des Wirts, die Immunität, den Stoffwechsel und Krankheiten beeinflusst. In den ersten beiden Förderperioden hat der SFB eine umfassende Wissensbasis zu diesen Themen zusammengetragen und neue Forschungsansätze angeregt, die von den unterschiedlichen wissenschaftlichen Hintergründen und den etablierten Modellsystemen im SFB profitieren. Unser SFB hat sich zu einer eng vernetzten Gemeinschaft an Forschenden entwickelt, die gemeinsam neue Erkenntnisse zur Biologie der Metaorganismen erzielen konnte, wie die mehr als 50 gemeinsamen Veröffentlichungen der zweiten Förderperiode belegen. In der vorgeschlagenen dritten Förderperiode wird diese Wissensbasis genutzt, um den Metaorganismus auf vorhersagbare Weise zu manipulieren und die involvierten molekularen und öko-evolutionären Prozesse im Detail zu verstehen. Der SFB macht sich die Vielfalt der untersuchten Wirtssysteme zunutze, die von Pflanzen über frühe verzweigte Tierarten (z. B. Placozoen, Schwämme, Polypen, Quallen, Anthozoen), Ekdysozoen-Modellarten (z. B. C. elegans, Drosophila) bis hin zu verschiedenen Wirbeltieren (Seenadeln, Mäuse, Primaten, Menschen) reichen. Der SFB strebt eine experimentelle Charakterisierung der Evolution und Funktion von Metaorganismen wie ein hohes Maß an projektübergreifender Integration an. Neben Einzelprojekten wird sich der SFB 1182 auf sechs modellübergreifende Studien konzentrieren, in denen Daten aus verschiedenen Wirten kombiniert werden, um allgemeine Prinzipien zur Funktionsweise von Metaorganismen zu bestimmen. Insgesamt wird der SFB 1182 die Perspektive der Metaorganismen und die Vielfalt der betrachteten Wirtssysteme nutzen, um ein neues integriertes Verständnis der Biologie mehrzelliger Organismen zu erzielen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
 
 

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