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KomPEP - Kompetenzorientierte Personalplanung in der Fertigung produzierender KMU mittels MES
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Berend Denkena; Professor Dr.-Ing. Peter Nyhuis
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Arbeitswissenschaft, Ergonomie, Mensch-Maschine-Systeme
Förderung
Förderung von 2015 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 270758313
Die Personalplanung hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens durch die anforderungsgerechte Qualifizierung der Mitarbeiter langfristig zu sichern. Die Fertigungsplanung greift hingegen kurzfristig auf die gegebenen Ressourcen (z. B. Anlagen, Maschinen, Mitarbeiter) zurück, um u. a. Fertigungskosten und -zeiten zu reduzieren und die Qualität zu steigern. Die getrennte Betrachtung auf Unternehmens- bzw. Fertigungsebene führt in der Folge oftmals zu einem Spannungsfeld zwischen der langfristig ausgerichteten Personalentwicklung und dem kurzfristigen Streben nach Produktivitätssteigerungen in der Fertigung. Gleichzeitig resultiert daraus eine ineffiziente Personalplanung, da Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb der Fertigung weitestgehend vernachlässigt werden. Wird die Entwicklung von Mitarbeiterkompetenzen in der Fertigungsplanung verfolgt, führt dies kurzfristig zu höheren Kosten. Langfristig werden jedoch geringere Fertigungskosten durch die Verbesserung der Mitarbeiterkompetenzen erreicht.Die Erfassung von Mitarbeiterkompetenzen in herkömmlichen Ansätzen der Personaleinsatzplanung dient lediglich der Bestimmung der prinzipiellen Eignung eines Mitarbeiters für die Maschinenbedienung. Dies führt dazu, dass Mitarbeiter gemäß ihrer anfänglichen Kompetenz an einer Maschine eingesetzt werden. Der Ausbau von Kompetenzen und die Steigerung der Mitarbeiterflexibilität durch arbeitsgebundene Weiterbildungsmaßnahmen werden aufgrund des kurzfristigen Betrachtungshorizonts nicht verfolgt.Daher wurde am IFW und IFA eine Methode zur Beschreibung des Zusammenhangs von Mitarbeiterkompetenzen und technologischen Zielgrößen entwickelt sowie der Einfluss des Personaleinsatzes auf die Zielerreichung simulationsgestützt bewertet. Hierdurch konnte eine kompetenzorientierte Einsatzplanung innerhalb der Fertigungsplanung konzeptionell erarbeitet und die resultierende Kompetenzentwicklung prognostiziert werden. Voraussetzung für den Transfer dieser Methodik bzw. der gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis ist die Erweiterung der Methodik um Fragestellungen wie der Integration von Kompetenzentwicklungszielen, Berücksichtigung von Lerneffekten durch Gruppenarbeit sowie der Umsetzung in ein MES zur einfachen und schnellen Personaleinsatzplanung und dynamischen Anpassung der Kompetenzprofile der Mitarbeiter (z. B. über BDE-/MDE aus der Fertigung).Das Ziel des beantragten Projekts ist daher die Überführung der bisher erarbeiteten Erkenntnisse zum integrierten technologie- und kompetenzorientierten Planungsansatz in ein industrielles Anwendungsszenario. Dazu ist es erforderlich, den bisherigen Planungsansatz um die Berücksichtigung von Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen, Formen der Gruppenarbeit und Weiterbildungsmaßnahmen zu einer kompetenzorientierten Fertigungs- und Personalplanungsmethodik zu erweitern. Des Weiteren ist die Integration dieser Fertigungs- und Personalplanungsmethodik in ein MES zur industriellen Anwendung in KMU angestrebt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen (Transferprojekt)
Anwendungspartner
Bornemann Gewindetechnik GmbH & Co. KG; Fauser AG