Detailseite
FOR 2495: Induktive Metaphysik
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 288923097
Das übergeordnete Anliegen dieser Forschungsgruppe ist es, ein neues Verständnis des Wesens und der Methodologie von Metaphysik zu entwickeln. Anknüpfend an eine in der Philosophie des späten 19. Jahrhunderts entwickelten Bezeichnung nennen wie diese Konzeption von Metaphysik Induktive Metaphysik. Wir argumentieren, dass metaphysische Prinzipien weder auf rein apriorisch-begriffliche Weise gerechtfertigt werden sollen, noch auf diese Weise gerechtfertigt werden können. Empirische Quellen und induktive oder abduktive Schlüsse spielen in der Metaphysik eine viel wichtigere Rolle als in der Regel anerkannt wird, und sollten diese Rolle auch spielen. Bedeutende Anteile unserer metaphysischen Überzeugungenen bedürfen einer Rechtfertigung durch induktive oder abduktive Schlussfolgerungen aus empirischen Daten, eingebettet in eine Methodologie, die der in den Wissenschaften ähnelt, mit dem Unterschied, dass metaphysische Begriffe und Theorien transdisziplinär sind und allgemeiner als die Begriffe und Theorien einzelner Wissenschaftsdisziplinen. Ziel der Forschungsgruppe ist die systematische Entwicklung und Darstellung der Methodologie und der empirischen Quellen der Induktiven Metaphysik. Ein wichtiges Mittel zur Erreichung dieses Ziels ist die Kombination von methodologischen A-Projekten und anwendungsorientierten B-Projekten. B-Projekte behandeln ausgewählte metaphysische Fallbeispiele; sie leisten originäre Beiträge zur metaphysischen Forschung und fungieren zugleich als Testfälle für die A-Projekte. A-Projekte beschäftigen sich mit historischen und systematischen Forschungen zur Induktiven Metaphysik; sie benutzen die Resultate der B-Projekte als Input und liefern metho-dologische Fragen und Ergebnisse an die B-Projekte als Output. Alle drei A-Projekte der ersten dreijährigen Forschungsperiode werden in der zweiten Forschungsperiode fortgesetzt, mit Problemstellungen, die sich in natürlicher Weise aus den Resultaten und offenen Problemen der ersten Periode ergeben haben. Alle B-Projekte der ersten Antragsperiode werden durch neue B-Projekte ersetzt, wobei einige davon wichtige Bezüge zu Vorgängerprojekten in der ersten Antragsperiode besitzen, wogegen andere gänzlich neue Themen in den Anwendungsbereich der Induktiven Metaphysik einbringen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Großbritannien, Kanada, Schweiz, USA
Projekte
- A1: Induktive Metaphysik; Methoden der Metaphysik (Antragsteller Scholz, Oliver R. )
- A2: Die Rolle kreativen abduktiven Schließens für die Induktive Metaphysik (IM) (Antragsteller Schrenk, Markus ; Schurz, Gerhard )
- A4: Induktive Methoden bei Kant und im Neukantianismus (Antragstellerin Engelhard, Kristina )
- B1: Modalität in Physik und in Metaphysik (Antragsteller Bartels, Andreas )
- B2: Eigenschaften und ihre Individuierung (Antragstellerin Hoffmann-Kolss, Vera )
- B4: Determinismus, Kontrolle und das Konsequenzargument (Antragsteller Hüttemann, Andreas )
- B5: Statistische Kausalität, Intervention und Freiheit (Antragsteller Schurz, Gerhard )
- B6: Die Rolle des Schlusses auf die beste Erklärung bei der Entdeckung von Gravitationswellen (Antragsteller Lehmkuhl, Dennis )
- B7: Kausalität als graduierbare Relation (Antragstellerin Hoffmann-Kolss, Vera )
- B8: Die Zeit des Alltags und die Zeit in der Physik (Antragsteller Hüttemann, Andreas )
- B9: Komplexe biologische Dispositionen: Eine Fallstudie in der Metaphysik der biologischen Praxis (Antragstellerin Kaiser, Marie I. )
- B10: Metaphysik der Evolution: Rechtfertigung und Ontologie der Verallgemeinerten Evolutionstheorie (Antragsteller Schurz, Gerhard )
- B11: Abduktive Methoden in der Philosophie der Logik (Antragstellerin Brendel, Elke )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Schurz, Gerhard )
- Koordinationsprojekt (Antragsteller Hüttemann, Andreas )
Sprecher
Professor Dr. Gerhard Schurz