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SPP 1305:  Regelungstheorie digital vernetzter dynamischer Systeme

Fachliche Zuordnung Informatik, System- und Elektrotechnik
Mathematik
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 29058575
 
Die Regelungstheorie entwickelt Methoden für die Modellierung, Analyse und Steuerung zeitlich veränderlicher Systeme (sog. dynamischer Systeme) mittels des Prinzips der Rückkopplung. Eine typische Aufgabe besteht darin, den aktuellen Wert einer zu beeinflussenden Größe zu messen, mit einem vorgegebenen Sollwert zu vergleichen und das Verhalten des Systems dergestalt zu verändern, dass die entsprechende Größe dem Sollwert folgt.
Der dazu nötige Datenaustausch konnte bisher nur in einer kabelgebundenen Form erfolgen. Durch die Verfügbarkeit moderner Kommunikationsmittel wird jetzt jedoch die Möglichkeit eröffnet, unterschiedliche Komponenten des Systems wie Messglieder, Stellglieder oder auch ganze Teilsysteme durch ein gemeinsames digitales Kommunikationsnetz zu verbinden. Beispielsweise können durch die flächenhafte Einführung drahtloser Verbindungen neue Regelungsfunktionen realisiert werden, die mit der drahtgebundenen Informationsübertragung nicht oder nur mit erheblich größerem technischem Aufwand möglich waren. Weiterhin wird die Möglichkeit geschaffen, Mess- und Stellsignale von nahezu jedem Punkt einer technischen Anlage bzw. eines Gerätes zum Regler zu übertragen, dort zu verarbeiten und zum Stellglied zurückzukoppeln.
Derartige Regelungen können mit herkömmlichen Methoden jedoch nicht beherrscht werden, weil digital vernetzte Systeme zwei grundlegende Annahmen der Regelungstheorie verletzen. Einerseits widerspricht ihre ereignisgesteuerte Arbeitsweise der Grundannahme, dass die Daten mit fester Abtastrate verarbeitet und übertragen werden. Andererseits verändert sich die Netzstruktur ständig, weil sich die Informationskopplungen dem Bedarf und den technischen Randbedingungen anpassen.
Ziel dieses interdisziplinären Schwerpunktprogramms ist es, ausgehend von den existierenden theoretischen Ansätzen eine Regelungstheorie zu entwickeln, mit der zukünftige digital vernetzte dynamische Systeme modelliert, analysiert und systematisch entworfen werden können. Das Schwerpunktprogramm konzentriert sich dabei auf drei Querschnittsprobleme:
(1) Modellierung, Analyse und Entwurf asynchron arbeitender Regelungssysteme;
(2) Verhalten vernetzter Regelungssysteme;
(3) Entwicklung innovativer Regelungskonzepte und deren Entwurfsmethoden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Neuseeland

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