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FOR 2591: Severity assessment in animal-based research
Fachliche Zuordnung
Biologie
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Medizin
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Medizin
Förderung
Förderung seit 2017
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 321137804
Die 2017 gegründete DFG-Forschungsgruppe 2591 ist ein interdisziplinäres Konsortium mit dem Ziel, validierte und objektive Methoden für die Belastungsbewertung von Versuchstieren zu etablieren. Obwohl die Belastungsbeurteilung gesetzlich vorgeschrieben ist (EU-Richtlinie 2010/63), gibt es keine klaren Richtlinien, wie sie umgesetzt werden sollte. Weiterhin fehlt es an wissenschaftlicher Evidenz bezüglich der zu verwendenden Verfahren und der Einteilung in Schweregradkategorien. Durch die Identifizierung objektiver Methoden, einschließlich klinischer, verhaltensbezogener, physiologischer, biochemischer und bildgebender Parameter, sowie von Routinen zur Anwendung dieser Parameter, will das Konsortium eine evidenzbasierte Belastungsbewertung ermöglichen, die ein evidenzbasiertes Refinement und die Weiterentwicklung der 3R fördert. Das Konsortium integriert bei dieser Forschung Methoden aus den Datenwissenschaften, z.B. künstliche Intelligenz und komplexe Algorithmen. Berührungslose Verhaltensdetektions- und Automatisierungstechniken, insbesondere basierend auf Videokamera-basierter Überwachung, ermöglichen eine kontinuierliche und nicht-invasive Bewertung dieser Parameter in der Heimkäfigsituation. Die Ansätze spielen eine entscheidende Rolle bei der Analyse und Interpretation der multidimensionalen Daten, die aus den verschiedenen Parametern resultieren, und sie wurden bei der Evaluation von Refinementmaßnahmen z.B. bei der Haltung oder der Analgesie bereits eingesetzt. In der dritten Förderperiode sollen es die Ergebnisse und Entwicklungen ermöglichen, Rahmenbedingungen für evidenzbasierte Belastungsbewertung zu schaffen und belastungs-relevante Vorhersagen für Versuchstiere zu ermöglichen, um damit Belastungszustände zu vermeiden oder zu minimieren. So hat das Konsortium beispielsweise einen Algorithmus zur relativen Schweregradbewertung (RELSA) entwickelt, der durch die Berücksichtigung mehrerer Faktoren einen ganzheitlichen Überblick über den Zustand eines Tieres bietet. Zu den Zielen des Konsortiums gehören die Synthese der bisher gewonnenen Erkenntnisse, eine verstärkte Beteiligung relevanter Stakeholder und der Öffentlichkeit sowie die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Routinepraxis. Um dies zu erreichen, sollen sich die weiteren Aktivitäten auf die Identifizierung und Validierung von Parametern und deren Kombinationen, die Weiterentwicklung der computergestützten sowie die Verfeinerung der traditionellen Belastungsbewertung, die Integration von modernen Technologien in diesen Prozess und die Einbeziehung von Interessengruppen konzentrieren. Insgesamt hat die Arbeit des Konsortiums deutliche Auswirkungen auf den angewandten Tierschutz und Versuchsverfahren sowie ethische Betrachtungsweisen in der biomedizinischen Forschung. Durch die Einbeziehung der wissenschaftlichen Gemeinschaft, der Öffentlichkeit und Behörden will das Konsortium evidenzbasiertes Refinement fördern und den Tierschutz in der biomedizinischen Forschung verbessern.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Schweiz
Projekte
- Automatische Erfassung von Stress-Indikatoren bei Labortieren anhand von Videoaufnahmen (Antragstellerin Merhof, Dorit )
- Belastungsbewertung und Refinement in Tiermodellen des Nierenischämie-Reperfusionsschadens, der Leberresektion und Lebertransplantation bei Ratten und Schweinen. (Antragstellerin Ernst, Lisa )
- Belastungsbewertung von Tiermodellen mit Kolitisentwicklung und chirurgischen Eingriffen - Validierung, Translation und Refinement (Antragsteller Bleich, André )
- Belastungseinschätzung aus Sicht des Tieres (Antragsteller Lewejohann, Lars )
- Belastungseinschätzung in der neurowissenschaftlichen Forschung: Generalisierbarkeit multidimensionaler Ansätze und deren Anwendung für das Refinement (Antragstellerin Potschka, Heidrun )
- Belastungseinschätzung mittels der Erstellung einer Wahl-basierten relativen Rangordnung (Antragstellerinnen / Antragsteller Gail, Alexander ; Pfefferle, Dana ; Treue, Stefan )
- Belastungseinschätzung und mögliche Maßnahmen für Refinement und Reduction in Nagermodellen für psychiatrische Erkrankungen (Antragstellerinnen / Antragsteller Gass, Peter ; Mallien, Anne Stephanie )
- Belastungseinstufung und Refinement in Tiermodellen von Ischämie-Reperfusionsschaden der Niere, Leber- Resektion und Transplantation in Ratten und Schweinen (Antragsteller Tolba, René H. )
- Bewertung und Verbesserung der Belastungen von Tiermodellen für gastrointestinale Erkrankungen (Antragstellerinnen / Antragsteller Vollmar, Brigitte ; Zechner, Ph.D., Dietmar )
- Bildgebung im Kontext der 3R: Chancen und Herausforderungen (Antragsteller Kiessling, Fabian )
- Datenwissenschaftliche Ansätze zur Förderung nachhaltiger Praktiken bei der Schweregradbewertung von Versuchstieren (Antragsteller Talbot, Steven )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Bleich, André )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Tolba, René H. )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Bleich, André )
- Nagetierüberwachung und Analyse der Vitalfunktionen mittels kamerabasierter Technologien: Erforschung alternativer Methoden zur Beurteilung des Schweregrads (Antragstellerinnen / Antragsteller Barbosa Pereira, Carina ; Czaplik, Michael )
- Physiologische und ethologische Zeichen von Schmerz und Wohlbefinden in Mäusen (Antragstellerin Jirkof, Paulin )
- Refinement des Schmerzmanagements bei Labornagern: praktische Anwendbarkeit, Bewertung der Robustheit und Entwicklung von Empfehlungen (Antragstellerin Bankstahl, Marion )
- Robuste Erkennung und Tracking von Labortieren in groß angelegten Home-Cage Videoaufnahmen (Antragsteller Stegmaier, Johannes ; Tolba, René H. )
- Stärkung der Evidenzbasierung für die Belastunsbewertung von Versuchstieren durch systematische Literaturanalysen (Antragstellerinnen / Antragsteller Bleich, André ; Potschka, Heidrun )
- Testung unerwünschter Nebenwirkungen von Nicht-kodierenden RNA-Therapeutika in Klein- und Grosstiermodellen (Antragsteller Thum, Ph.D., Thomas )
- Validierung evidenzbasierter Belastungsbewertung und Verbesserung in neurowissenschaftlichen Tiermodellen mit funktioneller Neurochirurgie und intrakraniellen Tumoren (Antragstellerin Schwabe, Ph.D., Kerstin )
- Validierung von Maßnahmen zur Belastungseinschätzung und Verbesserung in neurowissenschaftlichen Rattenmodellen zu Subarachnoidalblutung und zerebrovaskulärer Forschung (Antragstellerin Lindauer, Ute )
Sprecher
Professor Dr. André Bleich