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Die Windrush und ihre Folgen: Populäre Re-Konstruktionen einer Black History für das muliethnische Britannien

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34794297
 
Seit den 1990er Jahren definiert sich Großbritannien offiziell als eine multiethnische Gesellschaft. Um eine nachhaltige Re-Konstruktion der britischen Identität in Richtung auf eine ethnisch diverse Gesellschaft und Kultur zu erreichen, bedarf es neben gegenwarts- und zukunftsorientierten Maßnahmen der Erzeugung eines neuen Bewusstseins der nationalen Vergangenheit und des ‚kollektiven’ Gedächtnisses - und zwar nicht nur bei den Angehörigen der betreffenden Minderheitsethnien, sondern in der britischen Gesellschaft überhaupt. So wird jetzt die Rolle von Blacks und Asians in britischen Vergangenheiten verstärkt aufgearbeitet und über die akademische Geschichtswissenschaft hinaus einem breiten Publikum bewusst gemacht. Einen besonderen Stellenwert hat hierbei die Geschichte der Einwanderung aus (ehemaligen) Kolonien seit dem Zweiten Weltkrieg, vor allem die Einwanderung aus der Karibik, mit der die Genese des heutigen multiethnischen Bewusstseins beginnt. Ein wichtiger Motor in diesem Prozess war die TV-Dokumentation Windrush (BBC 1998). Diese Fernsehserie stellte die karibischen Nachkriegsmigranten ausdrücklich in vielen Bereichen der Alltagskultur dar, d.h. als Teil gesamtbritischer Lebenswelten der 1950er und 1960er Jahre. Seither ist ein solcher Zugang in verschiedenen dokumentarischen und fiktionalen Medienprodukten für ein Breitenpublikum weiter verfolgt worden. Ziel des Projekts ist es, eine Auswahl dieser Medienprodukte genauer zu untersuchen. Das Interesse richtet sich dabei auf inhaltliche Elemente und ihre diskursiven Kontexte sowie auf Präsentationsstrategien, die einem ethnisch diversen - aber dominant weißen - Publikum einen Zugang zu ,schwarzen' Erfahrungen der Vergangenheit eröffnen. Flankiert wird die Analyse der Medienprodukte selbst durch Befragungen ihrer Produzenten sowie eine Auswertung vorhandener Rezeptionsdaten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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