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FOR 875:  Historische Lebenswelten in populären Wissenskulturen der Gegenwart

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 34794297
 
Die populäre Darstellung von Geschichte hat gegen Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts weltweit einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Forschergruppe untersucht anhand von Fallstudien diesen gegenwärtigen Schub der Popularisierung historischer und prähistorischer Vergangenheiten und will aus den Einzelbefunden einen interdisziplinären kulturwissenschaftlichen Ansatz zur Erfassung und Beschreibung des Phänomens entwickeln. Sie fragt insbesondere nach den soziokulturellen Funktionen des hier vermittelten Wissens, nach dessen inhaltlicher Beschaffenheit und medialen Vermittlungsformen.
Eine leitende Grundannahme ist, dass populäres historisches Wissen nicht lediglich Resultat intentionaler Wissensvermittlung ist, sondern durch "informelle" Verbreitung in populärkulturellen Produkten konstituiert wird. Charakteristisch für die gegenwärtige populäre Geschichtsvermittlung ist, so der Ausgangspunkt, ein "lebensweltlicher" Zugang, bei dem Vergangenheiten als eine für das jeweilige Publikum nach-erlebbare und relevante Geschichte aufbereitet werden.
Unmittelbar beteiligte Disziplinen sind Geschichtswissenschaften, Archäologie, anglistisch-amerikanistische Literatur- und Kulturwissenschaft, Medienpädagogik und Ethnologie. Dies sind Disziplinen, die sich einerseits mit der Erforschung von Vergangenheiten befassen, andererseits text-, medien- und kulturwissenschaftlich arbeiten und besondere Kompetenzen für die Analyse der kulturellen Konstruktion und Repräsentation von Geschichte haben.
In einem Theorie- und Ergebnisforum fließen die Ergebnisse der Einzelprojekte zusammen und werden in ausgewählten Schwerpunkten vertieft, insbesondere in ihrer theoretisch-methodischen Dimension, aber auch in ihrer Anwendungsrelevanz. Eine Nachwuchsgruppe integriert (Post-)Doktorandinnen und Doktoranden sowie Promotionsprojekte im thematischen Umfeld der Forschergruppe. Weitere Elemente des Programms sind Gastwissenschaftler, Workshops und Tagungen.
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