Detailseite
Projekt Druckansicht

Kommunikatives Handeln mit dementierenden Menschen: Verlust und Aufbau von Kommunikationsmacht von dementierenden Menschen und ihren pflegenden Bezugspersonen im häuslichen Setting

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2017 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 377411265
 
Die Versorgung, Betreuung und Begleitung dementierender Menschen findet für 2/3 der Betroffenen überwiegend im häuslichen Setting statt. Die alltagsweltlich praktischen, wechselwirksamen Kooperations- und Koordinierungsprobleme und deren kommunikative Bearbeitung im häuslichen Setting wurden bisher jedoch nicht untersucht, sodass über die kommunikative Konstruktion alltagsstrategischer Kommunikationsprozesse im Umgang mit dementierenden Menschen im häuslichen Umfeld kein empirisch gesichertes Wissen vorliegt.Das hier beantragte Projekt will diese Lücke schließen, indem es den drei Fragen nachgeht, (a) wie kommunikatives Handeln zwischen dementierenden und ihren nicht-dementierenden Angehörigen im häuslichen Setting mit Blick auf die Wechselwirkungen praktisch stattfindet und warum, weshalb und mit welchen Konsequenzen kommunikatives Handeln es vermag, eine Koorientierung der Personen zu ermöglichen, (b) ob mit der Demenzerkrankung auch der Verlust von Kommunikationsmacht (Reichertz 2009) sowohl für die Angehörigen als auch für die dementierenden Menschen einhergeht und wenn ja, wie diese Kommunikationsmacht unter den Bedingungen der Demenzerkrankung aus alltagsstrategischer Perspektive ggf. wieder aufgebaut werden kann und wenn ja, (c) welche sozialen Figurationsmuster (Elias 1997) aus den kommunikativ erwirkten Verhaltensabstimmungsprozessen als Grundlage für alltagsstrategische Kooperations- und Koordinierungsprozesse konkret hervorgehen.Diese drei Fragen sollen (a) mittels teilnehmender Beobachtung im Rahmen der häuslichen Begleitung, Betreuung und Versorgung von dementierenden Menschen durch ihre Angehörigen, (b) durch fokussierte Videographien ausgewählter Situationen sowie (c) durch die Erhebung von narrativen Interviews mit Bezugspersonen dementierender Menschen beantwortet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung