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TRR 332:  Neutrophile Granulozyten: Entwicklung, Verhalten, und Funktion

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 449437943
 
Neutrophile, die am häufigsten zirkulierenden weißen Blutkörperchen beim Menschen, wurden traditionell als homogene Population von terminal differenzierten Zellen mit einer genau definierten und hoch konservierten Funktion angesehen. Tatsächlich haben ihre kurze Lebensdauer, ihre Unfähigkeit zur Vermehrung, ihre begrenzte Fähigkeit zur De-novo-Genexpression und ihr limitiertes Vermögen, aus Gewebe in den Blutkreislauf zu rezirkulieren, dieses Konzept lange aufrechterhalten. Die in den letzten zehn Jahren gesammelten Erkenntnisse haben jedoch eine bisher unterschätzte funktionelle Vielseitigkeit und phänotypische Heterogenität der Neutrophilen gezeigt. Weit über ihre antimikrobiellen Funktionen hinaus treten Neutrophile als essentielle Effektorzellen bei chronischen Entzündungen, bei der Tumorentwicklung, aber auch bei der Homöostase auf. Der geplante Sonderforschungsbereich Transregio 332 vereint Forschende aus drei antragstellenden Universitäten, der WWU Münster, der LMU München, und der Universität Duisburg-Essen, sowie zwei assoziierten Einrichtungen, nämlich der TU Dresden und dem ISAS Leibniz-Institut Dortmund, um aktuelle Fragen zur Biologie der Neutrophilen zu beantworten. Unsere Studien im Projektbereich A analysieren, wie Umweltsignale die Neutrophilenproduktion, den Phänotyp und die Funktion beeinflussen. Hier werden wir die Bedeutung von Signalen aus verschiedenen Mikroumgebungen untersuchen, einschließlich Tumornischen, Stoffwechselveränderungen und Entzündungen. Im Projektbereich B werden wir untersuchen, wie die intrazelluläre Signalverarbeitung die Funktion von Neutrophilen reguliert. Konkret behandeln wir Aspekte der Reorganisation des Aktinzytoskeletts, die Bedeutung von nukleären Rezeptoren und Transkriptionsfaktoren für die Genexpression sowie die Fähigkeit von Neutrophilen und ihren Vorläufern den Zustand der ‚trained immunity‘ zu entwickeln. Der funktionelle Output von Neutrophilen einschließlich ihrer Rekrutierung in Gewebe, die Freisetzung von neutrophil extracellular traps (NETs), ihr Absterben und die anschließende Beseitigung, sind für eine therapeutische Beeinflussung von größter Bedeutung. Daher werden die im Projektbereich C definierten Projekte nicht nur ein verfeinertes Verständnis der Funktion von Neutrophilen offenbaren, sondern auch translationale Ansätze mit der Bewertung von präklinischen Strategien zur spezifischen Beeinflussung der Zellen untersuchen, von denen einige durch die Integration der Analyse von Patientenproben verstärkt werden. Unsere Bemühungen werden durch eine zentrale Plattform ergänzt, die modernste in-situ-Massenspektrometrie-Bildgebung und Multiplex-Immunhistochemie bietet, um Neutrophile im Kontext zu visualisieren. Schließlich bietet eine Informatikplattform eine maßgeschneiderte Infrastruktur für Datenmanagement, Analyse, Visualisierung und Öffentlichkeitsarbeit.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Antragstellende Institution Universität Münster
Beteiligte Hochschule Technische Universität Dresden
 
 

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