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FOR 5254:  Nachhaltiges Lernen: Kognitive Mechanismen und effektive Umsetzung im Unterricht

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450142163
 
Die Schaffung und Förderung von nachhaltigem Wissen ist ein wichtiges Ziel von Bildung. Von Schulen und anderen Bildungsinstitutionen wird erwartet, dass sie den Lernenden Wissen vermitteln, das ihnen lange - idealerweise ein Leben lang - erhalten bleibt und das sie bei Bedarf flexibel einsetzen können. Auch in der psychologischen und erziehungswissenschaftlichen Forschung zum Wissenserwerb geht es oft darum, Merkmale von Lehr- und Lernprozessen zu identifizieren, die den Erwerb von Wissen fördern, das über längere Zeiträume hinweg verfügbar und zugänglich bleibt und als Grundlage für das weitere Lernen genutzt werden kann. Trotz des breiten Konsenses, dass nachhaltiges Lernen eines der zentralen Themen der Lernwissenschaften ist, hat sich die empirische Forschung bislang allerdings fast ausschließlich auf eine Untersuchung von Lernergebnissen innerhalb relativ kurzer Zeiträume konzentriert. Daher gibt es kaum systematische Forschung - geschweige denn eine umfassende Theorie-, aus der sich Empfehlungen ableiten ließen, wie Lernen und Unterricht in der Schule gestaltet werden sollten, um nachhaltiges Wissen zu schaffen. Laborexperimente, die Hinweise auf Bedingungen geben, die den Lernerfolg kurzfristig fördern, sind nur bedingt informativ, was das langfristige Lernen in naturalistischen Kontexten angeht. Die Forschungsgruppe soll dazu beitragen, diese Wissenslücke zu schließen. Wir verstehen nachhaltiges Lernen als eine Form des Lernens, das einem schnellen (exponentiellen) Vergessen des erworbenen Wissens entgegenwirkt und Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, das erworbene Wissen auch anzuwenden. Die geplante Forschung stützt sich auf ein gemeinsames Rahmenmodell, das die Forschung zu wünschenswerten Erschwernissen (desirable difficulties) beim Lernen mit dem Prinzip des sinnvoll eingebettete (generativen) Lernens verbindet. In neun Projekten untersuchen wir die Rollen des Lernsettings, von Lernermerkmalen und deren Interaktionen beim nachhaltigen Lernen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Effekte von drei zentralen wünschenswerten Erschwernissen (Training des Abrufs, verteiltes Lernen und verschachteltes Lernen) auf langfristiges Lernen und Transfer, die mit instruktionalen Maßnahmen kombiniert werden, die das sinnvoll eingebettete (generative) Lernen unterstützen. In allen Projekten sind experimentelle Interventionsstudien in Schulen (Primar- und Sekundarstufe) geplant, die auf curricular valide Lernmaterialien aus den Fächern Biologie, Mathematik, Deutsch und Physik zurückgreifen. Bei der Entwicklung der Materialien wird neben psychologischer auch fachdidaktische Expertise einbezogen. Die Forschungsgruppe soll so einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer Theorie des nachhaltigen Lernens in Bildungskontexten leisten.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug USA

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