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GRK 1491: Anlaufmanagement Entwicklung von Entscheidungsmodellen im Produktionsanlauf
Fachliche Zuordnung
Produktionstechnik
Förderung
Förderung von 2008 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 51278575
Der Produktionsanlauf stellt für Unternehmen des produzierenden Gewerbes und insbesondere für die Automobilzulieferindustrie eine Schlüsselstelle dar, da durch die globale Angleichung technischer Fähigkeiten die Produkteinführung zum richtigen Zeitpunkt und mit niedrigem Ressourceneinsatz heute und in Zukunft ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal für Unternehmen ist. In der Anlaufphase findet der Wechsel von der geplanten, virtuellen Welt zur realen Welt statt. In dieser Phase sind unter hohem Zeitdruck außerordentlich viele Entscheidungen von großer Tragweite zu treffen. Aufgrund der hohen Komplexität des Gesamtsystems sind heute Fehlentscheidungen häufig, weil durch die hohe Interdependenz und den hohen Zeitdruck die Auswirkungen auf das Gesamtsystem nicht berücksichtigt werden können. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Graduiertenkolleg das Ziel, bisherige entscheidungstheoretische Defizite im Umgang mit dem Produktionsanlauf mittels eines umfassenden, interdisziplinären Entscheidungsmodells zu beseitigen. Das Entscheidungsmodell soll zum einen als Grundlage der wissenschaftlichen Expertise der Doktorandinnen und Doktoranden, zum anderen als Hilfsmittel zur Ausrichtung von Unternehmen dienen und so eine Brücke zwischen Lehre, Forschung und Praxis spannen. Die Zielsysteme der Entscheidungsfindung im Anlaufprozess stellen die Schnittstelle zwischen den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften dar. Es werden einerseits technologische Systeme, andererseits das Verhalten von Menschen und Organisationen zur Steuerung solcher komplexen Systeme betrachtet. Somit ist eine interdisziplinäre Bearbeitung der Themen Logistik, Betriebswirtschaft und Produktionssystematik erforderlich. Die einzelnen Fragestellungen zur Verbesserung der Entscheidungsqualität sollen demnach durch die Doktorandinnen und Doktoranden aus den unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Wissenschaftsdisziplinen betrachtet werden. So sollen Lösungsbausteine der Themenfelder interdisziplinär und unter Berücksichtigung ihrer Interdependenzen mit angrenzenden Bereichen erarbeitet werden, um zu einem ganzheitlichen Lösungsansatz zu gelangen. Allen Forschungsvorhaben soll der systemtheoretische Ansatz nach Ulrich zugrunde liegen. Das begleitende Studienprogramm soll die inhaltliche und forschungsmethodische Kompetenz der Doktorandinnen und Doktoranden fördern. Das Graduiertenkolleg soll das Schwerpunktthema Produktionstechnik an der RWTH Aachen weiter ausbauen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Fachbereiche stärken.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr.-Ing. Christian Brecher; Professor Dr. Harald Dyckhoff; Professorin Dr. Sabina Jeschke; Professor Dr.-Ing. Fritz Klocke; Professor Dr. Peter Letmathe; Professor Dr. Frank Thomas Piller; Professor Dr.-Ing. Günther Schuh; Professorin Dr. Grit Walther