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TRR 412:  Metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung: Vom Verständnis der Pathomechanismen zur Translation in maßgeschneiderte Therapiekonzepte

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535081457
 
Die metabolische Dysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) ist die weltweit häufigste chronische Lebererkrankung. Sie betrifft bis zu 30 % der Bevölkerung mit weiterhin steigender Prävalenz angesichts von Alterung und zunehmender Fettleibigkeit und stellt eine Hauptursache für lebensbedrohliche Folgeerkrankungen wie Leberzirrhose oder hepatozelluläres Karzinom dar. Während Lebensstilinterventionen eine gewisse Wirksamkeit zeigen -vor allem durch Gewichtsverlust -, bieten gewichtsreduzierende Medikamente wie Semaglutid nur begrenzten Nutzen bei Leberfibrose. Der Transregio-SFB (SFB/TR) 412 wird sich auf das Verständnis, die Prävention und die Behandlung der MASLD konzentrieren, bevor sich Spätkomplikationen wie dekompensierte Leberzirrhose oder Leberzellkarzinom entwickeln. Unser Konsortium möchte innovative, teils räumlich aufgelöste Multi-Omics-Technologien auf Einzelzellebene, in vitro Organoid-Modelle und herausragende klinisch-translationale Expertise nutzen, um einen einzigartig fundierten Einblick in die MASLD-treibenden Zell-Interaktionen und Pathomechanismen bei Patient*innen zu erhalten, diese anschließend in experimentellen Modellen zu validieren und damit neue Therapieansätze zu entwickeln. So möchte unser interdisziplinäres Konsortium die zentralen Mechanismen definieren und angehen, die den Übergang von einem rein metabolischen Risiko zu einer Erkrankung mit leberspezifischen Folgen und ungünstiger Prognose vorantreiben. Übergeordnetes Ziel ist ein ganzheitliches Verständnis der krankheitsdefinierenden, leberspezifischen molekularen und zellulären Vorgänge bei MASLD zu erlangen. Projekte in zwei zusammenhängenden Forschungsbereichen (A – metabolische Schädigung, B – Entzündung und Fibrose) zielen darauf ab, die Heterogenität der Mechanismen der metabolischen Schädigung von Hepatozyten, die nachfolgende entzündliche und fibrogene Reaktionen sowie die beteiligten Zell-Zell-Interaktion zu verstehen, und für neue Therapiekonzepte zu nutzen. Zentralprojekte werden den Zugang zu umfassend phänotypisiertem Patient*innenmaterial und zu relevante Querschnittstechnologien wie Bioinformatik und Datenmanagement und ein integriertes Graduiertenkolleg bereitstellen. Gemeinsam werden wir die Mechanismen definieren, die den Übergang von benigner Steatose zu Steatohepatitis (MASH) bestimmen; die wichtigsten Treiber von Leberentzündung und Fibrogenese bei MASLD verstehen; Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Zelltypen und Stoffwechsel – Entzündung – Fibrose sowie damit zusammenhängende Feed-Forward-Mechanismen bei MASLD aufklären; und diese Konzepte anwenden, um neue therapeutische Ansätze der multimodalen Kombinationstherapie bei MASLD zu entwickeln. Schlussfolgerung: Der SFB/TR 412 in Berlin und Dresden wird Perspektiven für eine neue Generation rational gestalteter und personalisierter Behandlungsansätze eröffnen, um das Fortschreiten vom metabolischen Risiko zur Krankheit in der Leber von Risikopersonen zu verhindern.
DFG-Verfahren Transregios

Laufende Projekte

Antragstellende Institution Gemeinsam FU Berlin und HU Berlin durch:
Charité - Universitätsmedizin Berlin
 
 

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