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KFO 114:  Prävention des Typ-2-Diabetes und seiner Gefäßkomplikationen

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396893
 
Die medizinische und gesundheitsökonomische Wichtigkeit primärer Prävention des Typ 2 Diabetes stehen außer Frage. Zu Risikogruppen für diese Krankheit gehört inzwischen ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Zur praktischen Implementierung von Präventionsprogrammen unter Ökonomisierung volkswirtschaftlicher Ressourcen bedarf es daher validierter Prädiktoren sowohl für die Entstehung der Erkrankung als auch für das Ansprechen präventiver Maßnahmen. In der Tübinger Familienstudie (TÜF-Studie) wurden in den letzten Jahren erstgradige Verwandte von Typ-2-Diabetikern bezüglich krankheitspezifischer Pathophysiologika charakterisiert. Basierend auf dieser Datenbank von über 1000 phänotypisch und genotypisch charakterisierten Probanden soll eine Langzeit-Assoziationsstudie durchgeführt werden, in der etwa 400 nicht-diabetische, übergewichtige Freiwillige (Einschleusung über 3 Jahre) einer 2-jährigen Lebensstilmodifikation (kalorienreduzierte Diät und Sport) zugeführt werden (= Hauptprotokoll).
In der retrospektiven Auswertung sollen dann metabolische (Insulinsekretion, Insulinsensitvität, respiratorischer Quotient, Plasmafettsäuremuster, Plasmaadipozytokinkonzentration) und genotypische (Kandidatengenvarianten, Expressionsmuster, Protein/Peptidpattern) Ausgangsparameter identifiziert werden, die eine Voraussage zu Notwendigkeit und Ansprechwahrscheinlichkeit der Präventionsmaßnahme erlauben (Änderung der Glukosetoleranz als Surrogatparameter).
In den Spezialuntersuchungen (Insulinsensitivität des ZNS, intrazellulärer Lipidgehalt (Kernspin), Insulinsensitivität und -sekretion, Endothelfunktion, Fettsäuremuster) werden unter Ausnutzung des laufenden Hauptprotokolls neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu Mechanismen der Krankheitsentstehung und Prävention gewonnen. Aus diesen wiederum lassen sich langfristig weitere Merkmale (z.B. genetische) entwickeln, deren Validität an der Datenbank des Hauptprotokolls überprüft werden kann. Die Langzeitperspektive des Projekts besteht darin, dass durch Kopplung der aufwändigen klinisch-experimentellen Untersuchungen des Hauptprotokolls an einfache Tests (zur Durchführung in der täglichen Praxis: OGTT, Serum- und DNA-Analyse) multizentrische Präventionsstudien geplant bzw. bereits eine direkte Anwendung für die praktische Präventivmedizin formuliert werden können.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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