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Gastfreundschaft in Selbstzeugnissen: Personkonzepte und ritualisiertes Handeln in der Frühen Neuzeit (Teilbereich I: Ritualisierte Lebensweisen)

Subject Area Early Modern History
Term from 2004 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5470710
 
Selbstzeugnisse von Gelehrten aus dem 16. Jahrhundert werden systematisch ausgewertet mit dem Ziel, Personkonzepte zu untersuchen, die im Umfeld ritualisierter Lebensweisen formuliert werden. Dabei wird von der Arbeitshypothese ausgegangen, daß ritualisiertes Handeln in der Frühen Neuzeit nicht nur in politischen und religiösen Bereichen einen hohen Stellenwert hatte, sondern das Alltagshandeln in großem Ausmaß bestimmte. Um dies in den Blick zu bekommen, fokussiert das Projekt auf die Gastfreundschaft als einen Bereich ritualisierten Handelns, der in Selbstzeugnissen quellenmäßig gut greifbar und transkulturell von hoher Bedeutung ist. Das Projekt zielt darauf ab, den engen Zusammenhang von Individualität und autobiographischem Schreiben aufzubrechen und Muster von beziehungsorientierten Personkonzepten herauszuarbeiten. Ziel des Teilprojektes ist, die Bedeutung von Gastfreundschaft in frühneuzeitlichen Selbstzeugnissen zu klären sowie am Beispiel der Gelehrten herauszufinden, welche Personenkonzepte in diesem besonderen sozialen Milieu mit Gastfreundschaft verbunden wurden und welche historischen Handlungsmöglichkeiten in diesen Beschreibungen sichtbar werden. Ansetzend an Gelehrtenhaushalten und den dort stattfindenden Begegnungen, soll in der ersten Phase exemplarisch eine Fallstudie zur Autobiographie der Katharina Zell (1498-1562) ausgearbeitet werden, um von hier aus Geschlechteraspekte profilieren zu können. In der zweiten Phase soll eine erweiterte Quellenbasis systematisch auf die mit der Thematisierung von Gastfreundschaft verbundenen Personkonzepte ausgewertet werden. Da die meisten VerfasserInnen männlich waren, sollen in dieser Phase anhand von Gastfreundschaft bevorzugt Personkonzepte und die Schreibpraxis von gelehrten Männern untersucht werden.
DFG Programme Research Units
 
 

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