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SPP 1087:  Selenoproteine - Biochemische Grundlagen und klinische Bedeutung

Fachliche Zuordnung Biologie
Förderung Förderung von 2000 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470054
 
Das Schwerpunktprogramm "Selenoproteine - Biochemische Grundlagen und klinische Bedeutung" befasst sich mit einer neuen ungewöhnlichen Proteingruppe, für deren Funktion die proteinogene 21. Aminosäure Selenocystein essentiell ist. Das für Tiere und einige Mikroorganismen lebenswichtige Spurenelement Selen entfaltet seine biologische Wirkung vor allem über diese Selenoproteine. Der kotranslationale Einbau von Selenocystein erfolgt unter besonderen Voraussetzungen an UGA-Codons, die normalerweise einen Kettenabbruch des Proteins programmieren. Im Kontext einer bestimmten Haarnadelsekundärstruktur in 3'-Position des UGA-Codons der mRNAs von Selenoproteinen erfolgt mit spezifischen, zum Teil selenabhängigen Translationsfaktoren und einer besonderen, mit Selenocystein beladenen tRNA der Einbau von Selenocystein. Im interdisziplinären Schwerpunktprogramm werden die biochemischen Grundlagen der Biosynthese der Aminosäure Selenocystein und deren Einbau in Selenoproteine untersucht. Ebenso wird die Struktruranalyse der beteiligten Komponenten mit modernen Verfahren durchgeführt. Die funktionelle Analyse der bereits bekannten und der neuen Selenoproteine (es werden zwischen 30 bis 50 erwartet) und Untersuchungen zur Regulation ihrer Expression sollen weitere Informationen über die Bedeutung von Selen in der normalen Physiologie und unter pathologischen Zuständen ergeben. Die bisher bekannten Selenoproteine spielen eine zentrale Rolle beim antioxidativen Zellschutz (Glutathionperoxidasen), bei der Kontrolle des zellulären Redoxstatus und der Transkription (Thioredoxinreduktasen), im Schilddrüsenhormonstoffwechsel (Deiodasen), in der Spermatogenese sowie bei der bakteriellen Energiegewinnung.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme

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