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SFB 630:  Erkennung, Gewinnung und funktionale Analyse von Wirkstoffen gegen Infektionskrankheiten

Fachliche Zuordnung Chemie
Biologie
Medizin
Förderung Förderung von 2003 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485822
 
Angesichts der dringenden Notwendigkeit, neue Antiinfektiva zu entwickeln, wurde der Sonderforschungsbereich ins Leben gerufen mit dem Ziel der Gewinnung und molekularen Charakterisierung neuer antiinfektiver Substanzen. In einem interdisziplinären Ansatz werden die molekularen Strukturen der neuen Antiinfektiva, ihre physikalisch-chemischen Eigenschaften und ihre Wirkmechanismen in infektionsnahen Systemen bestimmt.
Nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind nach wie vor ein Drittel aller Todesfälle weltweit auf Infektionen zurückzuführen. Besondere Bedeutung haben dabei die Tropenerkrankungen wie Malaria, Amoebenruhr und Schlafkrankheit, gegen die bislang keine geeigneten Impfstoffe existieren. Darüber hinaus nehmen Resistenzen gegen bewährte Antiinfektiva (z.B. gegen Chloroquin) dramatisch zu. Aber auch in den Industrieländern stellen Infektionskrankheiten ein zunehmendes Problem dar, so z.B. die rapid ansteigende Zahl an Infektionen oft durch multiresistente Keime, die im Krankenhaus auftreten. In Deutschland wird mit bis zu 1 Mio. derartiger Erkrankungen pro Jahr gerechnet. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren Tuberkulose- und Pilzinfektionen stark zugenommen, insbesondere bei immunsupprimierten Patienten. Auch hier ist eine Tendenz zu resistenten Erregergruppen zu beobachten. Trotz ständig ansteigender Zahl an neuen Varianten von Infektionserregern und der Besorgnis erregenden Entwicklung bei der Expression von Resistenzen hat es in den letzten Jahrzehnten kaum Bewegung im Bereich der Antiinfektiva-Forschung gegeben. Mit der Etablierung dieses wirkstoffbezogenen Sonderforschungsbereichs im Juli 2003 an der Universität Würzburg sollen neue Entwicklungen angestoßen werden. Folgende Zielsetzung werden in 14 Teilprojekten bearbeitet:
-- Identifizierung neuer antiinfektiv wirkender Substanzen, auch aus "ungewöhnlichen Quellen" (z.B. aus marinen Mikroorganismen);
-- strukturelle Charakterisierung und synthetisch-chemische Modifizierung neuer Wirksubstanzen zur Optimierung ihrer antimikrobiellen und pharmakologischen Eigenschaften;
-- Charakterisierung der Wirkmechanismen aussichtsreicher Substanzen durch infektionsbiologische Assays zur Erforschung der Selektivität der Wirkstoffe und durch eine leistungsfähige Strukturchemie in Verbindung mit bildgebenden Verfahren (NMR, Schwingungsspektroskopie) und einer theoretischen Charakterisierung der Systeme (v.a. der Pathogen-Wirt-Interaktion und ihrer Beeinflussung durch die Wirkstoffe).
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Julius-Maximilians-Universität Würzburg
 
 

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