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Systemische, aufgabenbasierte Gestaltung von multinationalen Verbundproduktionssystemen in einem dynamische Produktionsumfeld

Fachliche Zuordnung Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 96806937
 
Begünstigt durch EU-Osterweiterung und China-Öffnung internationalisieren viele produzierende Unternehmen ihre Produktionsaktivitäten und tragen seit fast zwei Jahrzehnten zu einer steigenden Internationalisierung der Wertschöpfung sowie zu einer wachsenden Interdependenz der weltweiten Wertschöpfungstätigkeiten bei [HARR06, S. 1], [VOIG98, S. 244]. Treiber dieser Entwicklung sind strategische absatzmarktgetriebene Gesichtspunkte und Kostenkalküle, da Unternehmen vor der Forderung stehen, sich global zu positionieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten zu können [WILD07, S. 23], [AURI07, S. 43]. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass Produktionsverlagerungen unter Umständen mit hohen Risiken verbunden sind [ABEL07, S. 14], [AUGU06, S. 49]. Insbesondere das dynamische Systemverhalten, sich fortpflanzende Prozessstörungen und mangelhafte Transparenz über den Fertigungsfortschritt im Netzwerk erbrachter Wertschöpfungsumfänge führen zu hohen ungeplanten Mehraufwänden und Kosten [WILD05, S. 29]. Neben der Auswahl des optimalen Standortes für neue Aktivitäten (Standortplanung) stellt sich daher insbesondere die Frage nach einer geeigneten räumlichen Aufteilung von Wertschöpfungsumfängen (Standortstrukturplanung) und nach der optimalen Vernetzung der Standorte im Rahmen der Aufgabenverteilung im Produktionsnetz. Insbesondere in der optimalen Verknüpfung von Produk-tions-, Service- und Entwicklungsstandorten liegen erhebliche Potenziale. Bekannte Ansätze zur Standortstrukturplanung weisen indes deutliche Defizite auf, das dynamische Verhalten des Gesamtsystems bei der Standortstrukturplanung zu berücksichtigen, da sie nur quasistatische Größen wie Kosten, Kapazitäten, Transportwege etc. erfassen [WEBE96, S. 18-71ff.]. Grundlegende Zielsetzung des beantragten Forschungsvorhabens ist daher die Entwicklung eines Erklärungsmodells zur Erfassung des dynamischen Systemverhaltens. Dabei sollen die Elemente des Produktionssystems sowohl in statischer Hinsicht (in den Dimensionen räumliche und sachliche Heterogenität der Leistungserstellung) als auch in dynamischer Hinsicht (in den Dimensionen Stabilitätsanforderung und Reaktionsfähigkeit der Prozesse) bewertet und zu einem Gesamtsystem verknüpft werden. Es stehen insbesondere die Aspekte der Auswirkung und Fortpflanzung von ungeplanten und unvermeidbaren Prozessstörungen im Mittelpunkt, die das Verhalten des Gesamtsystems in der Praxis bis zum Zusammenbruch des Produktionsnetzwerkes stören können. Ziel ist in der Folge der Aufbau eines Erklärungs- und Gestaltungsmodells, mit Hilfe dessen dieses Systemverhalten bei der Standortstrukturplanung berücksichtigt werden kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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