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SFB 900:  Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2010 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158989968
 
Vom jüngsten Lebensalter an ist der Mensch von vielen Mikroorganismen besiedelt, welche Mechanismen entwickelt haben, ihre Präsenz in unterschiedlichen Habitaten im menschlichen Körper über die gesamte Lebensdauer des Wirts aufrecht zu erhalten. Die Beziehung zwischen Mensch und persistierenden Mikroorganismen ist oft symbiotischer Natur. Auf der anderen Seite kann die Besiedlung des Wirts durch persistierende Mikroorganismen zu Erkrankung und Tod führen, wenn bestimmte mikrobielle Eigenschaften Krankheitsprozesse auslösen oder durch genetisch bedingte bzw. erworbene Schwächen des Wirts eine stabile Koexistenz mit normalerweise harmlosen Mikroben entweder nicht etabliert werden kann oder im Lauf des Lebens in einen pathogenen Verlauf übergeht. Persistierende Mikroorganismen sind deshalb sowohl ‚Freund’ wie ‚Feind’ und unterscheiden sich fundamental in ihren biologischen Eigenschaften von Mikroben, welche den Menschen akut in transienter Weise infizieren und eine akute Infektionskrankheit verursachen. Wo persistierende Mikroorganismen die Ursache von Erkrankungen sind, stellt ihre Fähigkeit langfristig im befallenen Wirt zu persistieren, eine besondere therapeutische Herausforderung dar, da konventionelle antibakterielle und antivirale Therapien oft nicht in der Lage sind, ihre Persistenz zu unterbinden und deshalb nur temporär von Nutzen sind. Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Sonderforschungsbereichs „Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle“, unser Verständnis der mikrobiellen Persistenz zu vertiefen und zu erforschen warum, und wie diese Erreger persistieren und darauf aufbauend neue Möglichkeiten der therapeutischen Intervention aufzuzeigen. Zu den im SFB bearbeiteten Mechanismen der mikrobiellen Persistenz gehören insbesondere die Fähigkeit von persistierenden Erregern, im Wirt zu evolvieren und sich damit an neue Habitate, das Immunsystem und antimikrobielle Therapien zu adaptieren, ferner ihr Wechselspiel mit verschiedenen Erkennungs- und Effektormechanismen des Immunsystems und ihre Abhängigkeit und Modulation von intrazellulären Prozessen, welche für ihre Persistenz erforderlich sind oder diese eindämmen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Medizinische Hochschule Hannover
 
 

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