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SFB 1136:  Bildung und Religion in Kulturen des Mittelmeerraums und seiner Umwelt von der Antike bis zum Mittelalter und zum Klassischen Islam

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244798977
 
Der Sonderforschungsbereich untersucht Konstellationen von Bildung und Religion in der griechischen und römischen Religion, in Judentum, Christentum und Islam vom 5. Jh. v. Chr. bis zum 16. Jh. n. Chr. Leitend ist die These, dass die Erforschung des Verhältnisses von Bildung und Religion Aufschlüsse über kulturelle, soziale und religiöse Dynamiken bietet, die für diese Kulturen und Religionen prägend waren, und darüber hinaus heuristisches Potenzial für moderne Debatten über Bildung und Religion besitzt. Konzeptuell wird „Bildung“ differenziert in Prozesse der Sozialisation (in Familie und Gesellschaft), der Erziehung (durch Lehrer und andere Autoritäten) und der (Selbst-)Bildung, d.h. der Entwicklung kritischer Reflexionsfähigkeit über Selbst, Welt und Gott. „Religion“ umfasst Diskurse, Praktiken und Institutionen, die sich auf ein Gegenüber beziehen, das jenseits der alltäglichen menschlichen Erfahrung gedacht ist. Diese Konzepte erlauben es, Phänomene und Konstellationen interdisziplinär und vergleichend zu analysieren, sowohl in typologischer als auch in genealogischer Hinsicht. Die Dynamiken von Bildung und Religion werden in der zweiten Förderperiode in vier Projektbereichen analysiert: (A) „Materialität“ zielt auf objektbasierte Aspekte und darauf bezogene Diskurse; (B) „Interpretationen“ fokussiert die Autorisierung als heilig geltender Texte; (C) „Vermittlungen“ thematisiert religiöse Rede als Praxis und Gegenstand von Bildung; (E) „Kontextualisierungen“ nimmt antike und mittelalterliche Städte als Setting von Begegnungen und Interaktion unterschiedlicher Religionskulturen in den Blick. Das Tableau der beteiligten Fächer reicht von den Altertumswissenschaften über die historischen Disziplinen der Theologie bis zur Religions- und Islamwissenschaft, der mittelalterlichen Geschichte und der Religionspädagogik; die Judaistik ist durch zwei Teilprojekte an der Hebrew University (Jerusalem) vertreten. Der SFB stärkt am Standort Göttingen einen etablierten Schwerpunkt in der Religionsforschung und vertieft damit die interdisziplinäre, epochen- und religionskulturübergreifende Kooperation.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Georg-August-Universität Göttingen
Beteiligte Hochschule The Hebrew University of Jerusalem
 
 

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