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FOR 5317:  Praktiken der Personenreferenz: Personal-, Indefinit- und Demonstrativpronomen im Gebrauch

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 457855466
 
Das Ziel der Forschungsgruppe besteht darin, mit Blick auf das Deutsche Forschungslücken in Bezug auf den Gebrauch von Personal-, Indefinit-, und Demonstrativpronomen, die zur Referenz auf an- und abwesende Personen eingesetzt werden, zu schließen. Dabei stehen folgende Fragen im Fokus: Welche Routinen und verfestigten Muster lassen sich diachron und synchron beschreiben und wie sind solche Routinisierungen zu erklären? Wie hängt Pronomengebrauch mit der Medialität und Materialität von Sprache zusammen? Was ist der Handlungsbezug von Pronomen, inwieweit sind Pronomen als Lösungsstrategien für kommunikative Probleme beschreibbar und inwieweit tragen sie zur Perspektivierung von Situationen bei? Welche Aspekte der Referenzherstellung in Bezug auf die Parameter Generizität und Spezifizität, Definitheit und Indefinitheit, Exklusivität und Inklusivität sowie Agentivität und Nicht-Agentivität sind für den Pronomengebrauch relevant? Die Forschungsgruppe setzt sich aus neun Projekten zusammen, die sich auf drei Universitätsstandorte verteilen. Das Forschungsprogramm verbindet die Perspektiven der interaktionalen und historischen Linguistik im Rahmen einer gebrauchsbasierten Theoriebildung: (1) Susanne Günthner/Wolfgang Imo: Praktiken der Personenreferenz: Der Gebrauch von Pronomina in onkologischen Aufklärungsgesprächen (Münster/Hamburg). (2) Antje Dammel: Referenzielle Praxis im Wandel: Das Pronomen man in der Diachronie des Deutschen (Münster). Jens Lanwer (Münster): Pronomen als Konstruktionsnetzwerk: Gebrauchsbasierte Analysen von Verfahren der Personenreferenz in verbal-mündlicher Interaktion (Münster). (4) Wolfgang Imo: Personenreferierende Pronomen in Dramen: interaktionale und dramaturgische Funktionen sowie historischer Wandel von Barock über Aufklärung zu Sturm und Drang und Klassik (Hamburg). (5) Irina Mostovaia: Pronomen als Konstruktionsnetzwerk: Gebrauchsbasierte Analysen pronominaler Verfahren der Personenreferenz in verbal-schriftlicher Interaktion (Hamburg). (6) Evelyn Ziegler: Wer ist wir? Der Gebrauch des Personalpronomens wir zur Bezugnahme auf Gemeinschaft im Kontext von Migration und Integration (Duisburg-Essen). (7) Melitta Gillmann: Referenz und Vagheit sprecher- und adressatenbezogener Personalpronomen in der deutschen Sprachgeschichte (Duisburg-Essen). (8) Karola Pitsch: Multimodalität von Personenreferenz: Pronominale Personenreferenz in Notfallübungen von Medizinern und Feuerwehr (Duisburg-Essen). (9) Maximilian Krug: Pronominale Personenreferenz in DDR-Leserbriefen: Kommunikative Funktionen von Personal-, Indefinit- und Possessivpronomen zur Herstellung sozialer Gruppenkategorisierung in einem autoritären System (Duisburg-Essen). An jedem Projektstandort sind zwei bis vier Teilprojekte situiert. An allen Standorten wird in der Kombination der Teilprojekte eine synchrone mit einer diachronen Perspektive verbunden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen

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