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SPP 2357: Jüdisches Kulturerbe
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Bauwesen und Architektur
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Bauwesen und Architektur
Geowissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 460784103
Ausgehend von der Prämisse, dass jüdisches Kulturerbe nicht nur ein Kulturgut ist, sondern primär ein Prozess, Diskurs und ein partizipatives, sich wandelndes soziokulturelles Phänomen, legt die zweite Phase den Fokus auf empirisch basierte sowie gegenwartsbezogene Grundlagenforschung, die anhand der Entwicklung konkreter Modelle und Konzepte zur Lebendigkeit und Nachhaltigkeit jüdischen Erbes Potenziale der praktischen Umsetzung untersucht und aufzeigt. Sehr viel konkreter als in der ersten Phase, soll hier das Eingebundensein jüdischen Erbes, in all seinen Erscheinungsformen, in die gegenwärtigen Lebenswelten von Jüd*innen und Nichtjüd*innen empirisch untersucht werden. Auf diese Weise werden Perspektiven und wichtige Einblicke in die zeitgenössischen, oft transformierten Formen, Nachklänge, Bedeutungen und Kontexte des jüdischen Erbes gegeben. Diese Erkenntnisse bilden unter anderem die Grundlage zur Neuformulierung konkreter Maßnahmen zu Erhalt und Weitergabe jüdischen Erbes, wie auch zur Neuausrichtung des Diskurses zu kultureller Nachhaltigkeit und der Umsetzung der Sustainable Development Goals: hier insbesondere im Sinne der Nachhaltigkeit jüdischen Lebens und jüdischer Kultur. Kulturelles Erbe trägt nicht nur zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität von Gemeinschaften bei, es kann auch helfen, die Auswirkungen der kulturellen Globalisierung oder anderer gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen, die als bedrohlich wahrgenommen werden, aufzufangen und abzumildern. Somit ist auch das jüdische Kulturerbe ein wichtiges Instrument der kulturellen Resilienz jüdischer Gemeinschaften. Von der ersten Phase unterscheidet sich die zweite Phase (a) in der Verschränkung von jüdischem Kulturerbe mit der Gegenwart, Empirie und Nachhaltigkeit durch die Erarbeitung konkreter Transferkonzepte zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sowie (b) die partizipative und / oder dialogische Einbindung jüdischer Akteure und Institutionen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Israel, Kanada, Polen, USA
Projekte
- Aneignung und Revitalisierung. Aushandlungsprozesse des deutsch-jüdischen Kulturerbes in Polen (Antragstellerinnen / Antragsteller Knufinke, Ulrich ; Leiserowitz, Ruth )
- Deutsch-jüdisches Kulturerbe andernorts: Das materielle und geistige Vermächtnis der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums (Antragstellerin Weiss, Yfaat )
- Ein “Queerer” Zugang zum jüdischen Kulturerbe in Europa: Transformationen durch reparative Jüdische Lesarten und kreative Begegnung (Antragsteller Kagan, Sacha )
- ‚Jewish Heritage Community Resilience': Interdependenzen von Kulturerbe und Resilienz in Krisen, Kriegen und Katastrophen (Antragstellerinnen / Antragsteller Hagedorn, Anselm C. ; Oepping, Florian ; Ross, Sarah M. )
- Jüdisches Filmerbe (Antragstellerinnen Ludewig, Anna-Dorothea ; Schneider, Ulrike ; Wohl von Haselberg, Lea )
- Jüdisches Filmerbe zwischen kultureller Praxis und Gedächtnisinstitutionen (Antragstellerinnen Ludewig, Anna-Dorothea ; Schneider, Ulrike ; Wohl von Haselberg, Lea )
- Jüdisches Welterbe - lokales jüdisches Erbe in Deutschland: Bedeutungsverschiebungen, Inwertsetzungen und Transformationsperspektiven (Antragsteller Heil, Johannes ; Schmitt, Thomas )
- Kabbala als Transferparadigma zwischen Judentum und Christentum (Antragstellerinnen / Antragsteller Eggerz, Níels ; Morlok, Elke )
- Konstruktionen jüdischen Kulturerbes im Spiegel gegenwärtiger Diskurse zu jüdischen Architekturen und Räumen - Innen- und Außenperspektiven (Antragsteller Brämer, Andreas ; Knufinke, Ulrich )
- Koordinationsfonds (Antragstellerin Ross, Sarah M. )
- "Mapping" des Kulturerbes: Deutsche emigrierte Rabbiner und ihr Vermächtnis (Antragstellerinnen / Antragsteller Riepl, Christian ; Wilhelm, Cornelia )
- Soziale Verantwortung im Judentum in Deutschland: Traditionen und Orte als Jewish Heritage? (Antragstellerinnen / Antragsteller Raspe, Lucia ; Stecklina, Gerd )
- Strategien und Praktiken der Autorisierung: Zur polyphonen Aushandlung und Vermittlung jüdischen Erbes (Antragstellerinnen / Antragsteller Henning, Ina ; Tauschek, Markus )
- Transformation des Erbes, Erbe der Transformation. Synagogengebäude im heutigen Polen und das Vermächtnis der postsozialistischen Übergänge (Antragstellerinnen / Antragsteller Knufinke, Ulrich ; Leiserowitz, Ruth )
- Vermittlung jüdischen Erbes als Repräsentationsarbeit. Positionierungen, Vielfalt und partizipative Ansätze (Antragstellerinnen / Antragsteller Henning, Ina ; Tauschek, Markus )
- Vielfältige Quellen, geteilte Geschichte Das jüdische Kulturerbe des Mittelalters im zeitgenössischen Diskurs (Antragstellerin Haverkamp-Rott, Eva )
- Wissensarchitekturen: Kartierung von Strukturen jüdischer Kulturerbeprozesse auf kommunaler, organisatorischer und akademischer Ebene in Europa nach 1945 (Antragstellerin Ross, Sarah M. )
Sprecherin
Professorin Dr. Sarah M. Ross
