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SFB 1709:  Zelluläre Plastizität bei Myeloischen Erkrankungen: Von Mechanismen zu zielgerichteten Therapien

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 533056198
 
Krebszellen befinden sich in einem ständigen molekularen Wandel, beginnend bei ihrer prämalignen Entwicklung aus normalem Gewebe über das Fortschreiten der Erkrankung und die therapieinduzierte Remission bis hin zum Rückfall. Während sich dieses metastabile Verhalten teilweise durch die Zunahme onkogener Treibermutationen im Genom erklären lässt, wird verstärkt deutlich, dass Krebszellen in einem plastischen Zustand existieren, in dem die Erosion der zellulären Identität auf nicht genetischen Mechanismen beruht. Diese zelluläre Plastizität ist die Grundlage für die Fähigkeit von Krebszellen, sich angesichts wechselnder Umweltbedingungen dynamisch anzupassen und zu vermehren. In diesem SFB werden wir uns auf myeloische Neoplasien als Modellerkrankungen konzentrieren, um die molekularen Mechanismen zu untersuchen, die die Plastizität von Krebszellen induzieren und regulieren. Wir werden die biologischen Folgen der unterschiedlichen Formen der zellulären Plastizität erforschen und dieses Wissen zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien nutzen, die die Plastizität beschränken bzw. molekulare Schwachstellen ausnutzen. Zu diesem Zweck bringt der SFB sowohl Partner aus der Grundlagenforschung als auch aus der klinischen Forschung in einer neuartigen Konstellation zusammen. Diese Synergie ermöglicht ein Forschungsprogramm, das verschiedene myeloische Neoplasien umfasst, die in einer Reihe von Szenarien untersucht werden, in denen die zelluläre Plastizität für die Krebszellen wichtig ist. Eine zentrale Grundlage des Forschungskonsortiums besteht darin, das multidisziplinäre Fachwissen der Mitglieder zusammen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Spitzentechnologien wirksam einzusetzen, um das Phänomen der Plastizität von Krebszellen in einem Ausmaß zu untersuchen, das in einem einzelnen Forschungsprojekt unmöglich zu realisieren wäre. Die effektive gemeinsame Nutzung und Integration von experimentellen Ressourcen und Daten einschließlich KI-Ansätzen wird es der Gruppe ermöglichen, sowohl die gemeinsamen grundlegenden molekularen und biologischen Merkmale der Plastizität in myeloischen Neoplasien zu identifizieren als auch die kontextspezifischen Unterschiede. Dieser Sonderforschungsbereich wird grundlegend neue Einblicke in die Ursachen der Plastizität von Krebszellen liefern, das Paradigma Plastizität besser definieren, und so den Weg für neuartige Therapien ebnen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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