Detailseite
KFO 216: Characterization of the Oncogenic Signaling Network in Multiple Myeloma: Development of Targeted Therapies
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 100308792
Die der Klinischen Forschergruppe zugrunde liegende Hypothese ist, dass in malignen Tumoren eine Vielzahl genetischer Veränderungen zur Aktivierung nicht nur eines, sondern verschiedener Signalwege führt. Diese bilden ein sogenanntes onkogenes Signalling-Netzwerk, das schrittweise entsteht und schließlich zur Ausprägung des malignen Phänotyps führt. Modellerkrankung für diese Hypothese ist das Multiple Myelom, eine nach wie vor unheilbare Tumorerkrankung des blutbildenden Systems, die am Universitätsklinikum Würzburg bereits seit Jahren einen besonderen klinischen Forschungsschwerpunkt darstellt. Ziel der Klinischen Forschergruppe ist es, das onkogene Signalling-Netzwerk in Myelomzellen funktionell zu charakterisieren. Es soll hierbei untersucht werden, welche genetischen Veränderungen der Aktivierung dieses Netwerkes zugrunde liegen und welche Folgen dies für die Tumorentstehung hat. Wichtige Bestandteile des Signalling-Netzwerkes konnten bereits in Vorarbeiten identifiziert werden. So zeigt sich, dass in Myelomzellen regelmäßig Ras-, NF-kB- und vor allen auch Stress-Response-Signalwege wie beispielsweise der Heat-Shock-Protein-Pathway dereguliert sind. Ein weiteres Ziel ist es daher zu untersuchen, wie diese Signalwege wechselwirken und welche Bedeutung das für das maligne Wachstum der Myelomzellen hat. Drittens gilt es zu untersuchen, ob neben den bereits identifizierten Signalwegen noch weitere, bislang unbekannte Pathways an der Tumorentstehung beteiligt sind. Hierbei kommen neue Screening-Methoden wie beispielsweise die ShRNA-Screening-Technologie zur Anwendung. Das onkogene Signalling-Netzwerk wird zunächst in vitro an Zellkulturmodellen analysiert, im nächsten Schritt wird die Bedeutung des Netzwerks in vivo anhand transgener Tiermodelle untersucht. Zur möglichst umfassenden genetischen Analyse der Tumorzellen kommen neue Screening-Technologien wie beispielsweise das High-Throughput-Sequencing zur Anwendung. Die Arbeiten der Klinischen Forschergruppe sollen zur Identifizierung therapeutisch nutzbarer Zielstrukturen führen. In der Klinischen Forschergruppe kooperieren im Rahmen von sechs Teilprojekten und drei Z-Projekten (Core Facilities) 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs verschiedenen Instituten der Universität Würzburg. Des Weiteren besteht eine enge Kooperation mit Wissenschaftlern und Ärzten der Klinik für Innere Medizin II der Universität Ulm.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Projekte
- Administration of the Clinical Reasearch Unit (Antragsteller Bargou, Ralf C. )
- Charakterisierung von RAS-abhängigen Effektor-Signalwegen im multiplen Myelom (Antragsteller Bargou, Ralf C. ; Chatterjee, Manik ; Steinbrunn, Torsten )
- Design, Charakterisierung und Optimierung von HSP70-Inhibitoren, HSF-1 Inhibitoren und antitumoralen Naphthochinonen und Naphthylisochinolin-Alkaloiden zur Behandlung des Multiplen Myeloms (Antragstellerinnen / Antragsteller Bringmann, Gerhard ; Holzgrabe, Ulrike ; Sotriffer, Christoph )
- Die Hitzeschockprotein/Signaltransduktions-Schnittstelle als therapeutische Zielstruktur im multiplen Myelom und in der Graft-versus-Host-Disease (Antragsteller Chatterjee, Manik ; Einsele, Hermann )
- In vivo Modelle zur funktionellen Charakterisierung von YB-1 beim Multiplen Myelom (Antragsteller Bargou, Ralf C. ; Bommert, Kurt )
- Klinische und molekulare Charakterisierung von neu detektierten Mutationen in Rezeptor-Tyrosinkinasen, Adhäsionsmolekülen und deren Effektormolekülen (Antragstellerinnen / Antragsteller Leich-Zbat, Ellen ; Rosenwald, Andreas )
- Regulierung, Einbindung und Bedeutung des NFkB-Systems im onkogenen Signalnetzwerk des Multiplen Myeloms (Antragstellerinnen / Antragsteller Siegmund, Daniela ; Stühmer, Thorsten ; Wajant, Harald Günther )
- Role of CD28-mediated signaling in multiple myeloma (Antragsteller Berberich, Ingolf )
- Systematische shRNA Screens zur Analyse kritischer Signalwege in KRAS-mutierten Myelomzellen (Antragsteller Eilers, Martin ; Rosenwald, Andreas )
- Systematische shRNA Screens zur Analyse kritischer Signalwege in KRAS-mutierten Myelomzellen (Antragsteller Eilers, Martin )
- Zentralisierte Probenaufbereitung, Pathologie und präklinische in vivo Modelle (Antragsteller Beilhack, Andreas ; Einsele, Hermann ; Rosenwald, Andreas )
- Zentralprojekt Massenspektrometrie und Proteomanalyse (Antragsteller Schlosser, Andreas )
- Zentralprojekt molekulare Zytogenetik und genetische Diagnostik (Antragsteller Bullinger, Lars ; Langer, Christian )
Sprecher
Professor Dr. Hermann Einsele
Leiter
Professor Dr. Ralf C. Bargou