Detailseite
Projekt Druckansicht

SFB 663:  Molekulare Antwort nach elektronischer Anregung

Fachliche Zuordnung Chemie
Biologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12901640
 
Der Sonderforschungsbereich zielt auf ein umfassendes, mechanistisches Verständnis photoinduzierter Prozesse in komplexen Systemen mit biochemischer, materialwissenschaftlicher und medizinischer Relevanz ab. Im Fokus stehen Reaktionskaskaden auf elektronisch angeregten Potenzialhyperflächen. Primäres Ziel ist die detaillierte Aufklärung der ablaufenden Prozesse sowie die Identifikation und Charakterisierung reaktiver Zwischenzustände - insbesondere langlebiger Triplettzustände. So ist es langfristig möglich, gezielt neue oder verbesserte photoaktive Substanzen zu konzipieren.
Zentrale Themen des Sonderforschungsbereichs sind: Photostabilität, Photoprotektion und Photoreaktivität. Photostabile Substanzen zeichnen sich durch effiziente Selbstschutzmechanismen gegen Photodegradation aus: Ihre Antwort auf elektronische Anregung ist eine schnelle Relaxation in den elektronischen Grundzustand, so dass langlebige, reaktive Anregungszustände, die zur Zerstörung des Moleküls führen könnten, nur mit geringer Wahrscheinlichkeit angenommen werden. Substanzen, die selbst nicht ausreichend photostabil sind, benötigen zur Stabilisierung bei Lichtexposition einen externen Schutz. Photoprotektoren löschen langlebige, reaktive Anregungszustände anderer Moleküle durch Energieübertragungsprozesse. Eine elektronische Anregung kann aber auch gezielt eingesetzt werden, um chemische Reaktionen zu initiieren, die thermisch nicht freiwillig ablaufen. Details des photochemischen Reaktionspfads hängen nicht alleine vom Photorezeptor ab, sondern werden durch seine Umgebung mitbestimmt. Dies wird besonders deutlich im Falle einer Einbindung in eine heterogene Umgebung, wie sie ein Protein oder ein Polymer darstellt.
Die Photostabilität einer Substanz, ihre Reaktivität im elektronisch angeregten Zustand, ihre photoprotektiven Eigenschaften sowie die Umwandlung ihrer photonischen Anregung in andere Energieformen sind für viele wissenschaftliche Fachgebiete von zentraler Bedeutung. Innerhalb des Sonderforschungsbereichs spannt sich der Bogen von photochemischen Themen (photolabile Schutzgruppen, photostabile Farbstoffe) über biologisch-medizinische Fragestellungen (endogener Sonnenschutz, Photoprotektion des Chlorophylls bei der Photosynthese, Wechselwirkung von DNS-Basen und aromatischen Aminosäuren mit UV-Licht) bis hin zu materialwissenschaftlichen Aspekten (photovernetzbare Membranen, optische Kraftsensoren für Polymere, biosensorische, biomimetische Systeme).
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung