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TRR 89: Invasives Rechnen
Fachliche Zuordnung
Informatik, System- und Elektrotechnik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2022
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 146371743
Invasives Rechnen bezeichnet ein neues Paradigma des Entwurfs und der Programmierung zukünftiger paralleler Rechensysteme. Das Grundprinzip besteht darin, Programmen die Fähigkeit zu verleihen, eine gewünschte oder benötigte Anzahl an Prozessor-, Speicher- und Kommunikationsressourcen dynamisch anzufragen und im Normalfall zur exklusiven weiteren Nutzung bereitzustellen. Nach paralleler Abarbeitung werden diese in einer als Rückzug bezeichneten Phase wieder freigegeben. Um diese neue Art der ressourcengewahren Programmierung umzusetzen, mussten neue Sprach-, Übersetzer- und Betriebssystemkonzepte sowie im gleichen Maße neue Architekturaspekte erforscht und teilweise von Grund auf neu entwickelt werden. Mission I: Grundprinzipien und Invasive Effizienz. Als fundamentale Ergebnisse der Forschung der ersten Phase konnten substantielle Verbesserungen der Auslastung und Effizienz paralleler Programme auf Multicore-Systemen nachgewiesen werden. Mission II: *-Vorhersagbarkeit. Ein wahrhafter Juwel invasiven Rechnens liegt in der inhärenten Eigenschaft, Anwendungen gegeneinander zu isolieren (Vermeiden von Sharing). So lässt sich zeigen, dass invasive (selbst verteilt ausgeführte) Programme die Vorhersagbarkeit nichtfunktionaler Eigenschaften wie Ausführungszeit, Durchsatz, aber auch bestimmter Sicherheitseigenschaften herstellen bzw. deutlich steigern können. Heutige Plattformen unterstützen eine bedarfsgerechte Isolation von Anwendungsprogrammen in Raum oder Zeit wenig oder gar nicht.Mission III: Beating Run-Time Uncertainties and Run-Time Requirement Enforcement.Nicht nur Interferenzen zwischen Anwendungen, verursacht durch das übliche Teilen von Ressourcen, wie Prozessoren, Caches und Bussen, vereiteln die Analyse von für den industriellen Einsatz akzeptablen Schranken. Oft ist aber auch die Variabilität nichtfunktionaler Eigenschaften nicht tolerabel. Leider hilft hier die Isolation allein nicht, verbleibende Unsicherheiten durch Eingabe (Problemgröße), Umgebung (z.B. Temperatur) und Maschinenzustand (z.B. Caches, Power-Management) zu reduzieren, wenn diese unabhängig arbeiten. Ziel der dritten Förderphase ist es daher, genau diese Lücke für den Einsatz von Multicore-Systemen im milliardenschweren Markt eingebetteter und cyber-physikalischer IoT-Produkte zu schließen, da hier Anwendungsprogramme das Einhalten von Schranken an nichtfunktionale Eigenschaften erfordern. Untersucht werden daher Verfahren zur Robustheitsanalyse sowie Verfahren zur automatischen Generierung von verifizierbaren sog. Enforcer-Modulen, die durch Korridore beschriebene Eigenschaften zur Laufzeit überwachen (RRM) und deren Einhaltung durchsetzen (RRE) sollen. Mit dieser Forschung soll das letzte fehlende Bindeglied zwischen ressourcengewahrer Programmierung und gleichzeitiger Einhaltbarkeit programmspezifischer nichtfunktionaler Eigenschaften von parallelen Programmen auf Multicore-Systemen geschaffen werden.
DFG-Verfahren
Transregios
Abgeschlossene Projekte
- A01 - Grundlagen Invasiven Rechnens (Teilprojektleiter Snelting, Gregor ; Teich, Jürgen ; Wildermann, Stefan )
- A03 - Ablaufplanung und Lastverteilung (Teilprojektleiter Sanders, Peter )
- A04 - Charakterisierung und Analyse Invasiver Algorithmen (Teilprojektleiter Bader, Michael ; Glaß, Michael ; Wildermann, Stefan )
- A05 - Scheduling invasiver Mehrkernprogramme unter Unsicherheit (Teilprojektleiterin Megow, Nicole )
- B01 - Adaptive, anwendungsspezifische, invasive Mikroarchitekturen (Teilprojektleiter Bauer, Lars ; Becker, Jürgen ; Henkel, Jörg ; Hübner, Michael )
- B02 - Invasive eng gekoppelte Prozessorfelder (Teilprojektleiter Teich, Jürgen )
- B03 - Leistungseffiziente invasive lose gekoppelte Mehrkern-Prozessoren (Teilprojektleiter Henkel, Jörg ; Herkersdorf, Andreas )
- B04 - Generierung verteilter Monitorsysteme und Laufzeitverifikation von invasiven Anwendungen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Müller-Gritschneder, Daniel ; Schlichtmann, Ulf ; Schmitt-Landsiedel, Doris )
- B05 - Invasive NoCs & Speicherhierarchien für Laufzeitadaptive Mehrprozessor-Systeme (Teilprojektleiter Becker, Jürgen ; Herkersdorf, Andreas ; Teich, Jürgen )
- C01 - Invasives Laufzeitunterstützungssystem (iRTSS) (Teilprojektleiter Bauer, Lars ; Henkel, Jörg ; Hönig, Timo ; Lohmann, Daniel ; Schröder-Preikschat, Wolfgang )
- C02 - Simulative Entwurfsraumexploration (Teilprojektleiter Gerndt, Michael ; Hannig, Frank ; Herkersdorf, Andreas ; Weidendorfer, Josef )
- C03 - Übersetzung und Code-Erzeugung für invasive Programme (Teilprojektleiter Snelting, Gregor ; Teich, Jürgen )
- C05 - IT-Sicherheit bei invasivem Rechnen (Teilprojektleiter Freiling, Felix ; Schröder-Preikschat, Wolfgang ; Snelting, Gregor )
- D01 - Invasive Software-Hardware Architekturen für die Robotik (Teilprojektleiter Asfour, Tamim ; Dillmann, Rüdiger ; Stechele, Walter )
- D03 - Invasion für Höchstleistungsrechnen (Teilprojektleiter Bader, Michael ; Bungartz, Hans-Joachim ; Gerndt, Michael )
- T01 - TCPA_INT - Integration und Verbindung von eng gekoppelten Prozessorfeldern (Teilprojektleiter Hannig, Frank ; Teich, Jürgen )
- Z - Zentrale Dienste des SFB/Transregio und Öffentlichkeitsarbeit (Teilprojektleiter Teich, Jürgen )
- Z02 - Validierung und Demonstrator (Teilprojektleiter Becker, Jürgen ; Hannig, Frank ; Wild, Thomas )
Antragstellende Institution
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Mitantragstellende Institution
Karlsruher Institut für Technologie; Technische Universität München (TUM)
Beteiligte Hochschule
Universität Bremen
Sprecher
Professor Dr.-Ing. Jürgen Teich