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SFB 700:  Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit - Neue Formen des Regierens?

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 15088804
 
Forschungsgegenstand: Governance ist zu einem zentralen Thema sozialwissenschaftlicher Forschung geworden. Dabei besteht Übereinstimmung, dass politische Gemeinwesen bestimmte Leistungen in den Bereichen Herrschaft, Sicherheit und Wohlfahrt erbringen sollen. In den Debatten wird aber oft "effektive Gebietsherrschaft" als Kernelement moderner Staatlichkeit stillschweigend vorausgesetzt, und die Forschung konzentriert sich auf die OECD-Welt. In globaler sowie historischer Perspektive sind autoritative Entscheidungskompetenz und Gewaltmonopol des Staates jedoch die Ausnahme, nicht die Regel. Ein Blick auf die Länder des Südens, "zerfallen(d)e Staaten" in den Krisenregionen der Welt oder ehemalige Kolonien bestätigt dies. Hier wird bzw. wurde politisch gesteuert, ohne dass die vielfältigen Verfahren demokratischer und rechtsstaatlich organisierter Wohlfahrtsstaaten verfügbar wären. Ausgangsthese: Der Sonderforschungsbereich fragt nach den Bedingungen von Governance in diesen Räumen begrenzter Staatlichkeit. Seine Teilprojekte untersuchen, wie dort regiert wird und welche Probleme dabei entstehen. Dabei gehen wir davon aus, dass sich in Räumen begrenzter Staatlichkeit "neue" Formen des Regierens herausbilden, die "weiche" Steuerungsformen nutzen, auf vielfältigen Kooperationsformen zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren basieren und durch eine Verschränkung von globalen, nationalen und lokalen Ebenen charakterisiert sind. Leitfrage: Wie und unter welchen Bedingungen werden Governance-Leistungen in den Bereichen Herrschaft, Sicherheit und Wohlfahrt in Räumen begrenzter Staatlichkeit erbracht, und welche Probleme entstehen dabei?
Vorgehen: Empirisch konzentrieren sich die politologischen, historischen, wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Teilprojekte auf die Analyse des Zusammenwirkens staatlicher und nichtstaatlicher Akteure in drei Bereichen: politische Herrschaft und Rechtsstaatlichkeit, Sicherheit sowie die Setzung und Implementierung von Regeln und Standards zur Bereitstellung von Gemeinschaftsgütern, z.B. im Rahmen von Wohlfahrt und Umwelt. Unser Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Ursachen der dabei zu beobachtenden Erfolge und Misserfolge. Insbesondere wird danach gefragt, ob und in welchem Ausmaß Elemente moderner (Rechts-)Staatlichkeit notwendige Rahmenbedingung für die Entstehung und das Gelingen von öffentlich-privater Kooperation zur Bereitstellung von Gemeinschaftsgütern sind.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
Beteiligte Hochschule Universität Potsdam
 
 

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