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KFO 146:  Zellvermittelte Suppression von auto- und alloreaktiven Immunreaktionen

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18407128
 
Hauptaufgabe des Immunsystems ist der Schutz des Körpers vor eindringenden Mikroorganismen wie z.B. Bakterien und Viren. Seine Abwehrmechanismen können jedoch außer Kontrolle geraten und selbst Ursache lebensbedrohlicher Erkrankungen sein. Dies ist bei den sogenannten Autoimmunerkrankungen der Fall: Hier attackiert das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe. Beispiele sind die Rheumatoide Arthritis sowie die Multiple Sklerose (MS) oder die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulzerosa), bei der die Immunzellen das körpereigene Darmgewebe angreifen.
Auch transplantierte Organe (z.B. Niere, Herz, Leber) werden vom Immunsystem als körperfremd erkannt und attackiert. Im Falle der Knochenmarktransplantation (KMT) gibt es ein weiteres Phänomen, die Änderung der Richtung der Immunreaktion. Die vom Spender stammenden Immunzellen aus dem "neuen" Knochenmark attackieren den Körper des Patienten (Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung oder Graft-versus-Host-Disease, GvHD). Gleichzeitig jedoch beruht der Erfolg der KMT neben einer hochdosierten Chemo- und/oder Strahlentherapie auf diesem immunologischen Effekt: die Immunzellen vom Spender können sich ebenfalls gegen noch verbliebene Leukämiezellen richten. Bei einigen Leukämien ist diese sogenannte Graft-versus-Leukämie (GvL)-Reaktion das zentrale therapeutische Prinzip. In der Regel geht dieser erwünschte Effekt mit der oben genannten unerwünschten GvHD einher. Dabei richten sich die Spender-Immunzellen gegen das gesunde Empfängergewebe wie die Haut, die Leber und Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes und rufen zum Teil heftigste Abstoßungsreaktionen hervor.
Die Klinische Forschergruppe hat sich zum Ziel gesetzt, neue Konzepte für die Behandlung der oben genannten Autoimmunerkrankungen und Abstoßungsreaktionen zu entwickeln. So sollen Wege gefunden werden, gezielt nur die Immunreaktionen auszuschalten, die z.B. die entzündliche Darmerkrankung oder Abstoßungsreaktion nach Knochenmarktransplantation bewirken. Dabei sollen die natürlichen Kontrollmechanismen des Immunsystems dahingehend beeinflusst werden, dass unerwünschte Immunreaktionen abgeschaltet werden können, ohne dass die Fähigkeit zur Abwehr krankheitserregender Mikroorganismen zu stark beeinträchtigt wird.
Ein zentrales Anliegen der Forschergruppe ist es, neu gewonnene Einblicke in die Immunologie für die medizinische Anwendung nutzbar zu machen und eine Brücke von der Forschung in die klinische Anwendung zu schlagen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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