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SFB 1225: Isolierte Quantensysteme und Universalität unter extremen Bedingungen (ISOQUANT)
Fachliche Zuordnung
Physik
Förderung
Förderung seit 2016
Webseite
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Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 273811115
Das Verständnis isolierter Quantensysteme unter extremen Bedingungen erfordert die Lösung herausragender offener Probleme, die für eine Vielzahl von aktuellen Anwendungen in der Teilchen- und Kernphysik bis hin zur Atom- und Festkörperphysik von großer Bedeutung sind. Viele dieser Systeme zeigen ähnliche Eigenschaften obwohl wesentliche Parameter, wie z.B. Temperatur, Dichte oder Feldstärke sehr verschieden sind. Die Existenz universeller Bereiche, wo sogar quantitative Übereinstimmungen zwischen scheinbar grundverschiedenen physikalischen Systemen beobachtet werden kann, führt zu einer bemerkenswerten Annäherung der Forschungsaktivitäten verschiedener Bereiche der Physik.Unser Ziel ist die Klassifizierung und das quantitative Verständnis universeller Eigenschaften isolierter Quantensysteme unter extremen Bedingungen, sowie Einblicke in die Frage zu gewinnen, wie spezielle Systeme von Universalität abweichen. Isolierte Systeme bieten besonders geeignete Rahmenbedingungen für grundlegende experimentelle und theoretische Fragestellungen. Extreme Bedingungen führen zu einem verstärkten Verlust der Informationen über die Details mikroskopischer Eigenschaften, worauf Universalität basiert. Konkret untersuchen wir extreme Bedingungen, für die das dimensionslose Verhältnis von Kopplungsstärke, Felderwartungswerten und charakteristischer Energieskala der Ordnung Eins ist. Neben starken Kopplungen berücksichtigt dies auch Bereiche schwacher Kopplung in Anwesenheit starker Felder oder großer Fluktuationen. In der ersten Förderperiode wurden neue Universalitätsklassen in diesen Bereichen entdeckt, die unerwartete, neue Verbindungen zwischen unterschiedlichsten physikalischen Systemen von heißen Plasmen bis hin zu ultrakalten Quantengasen aufzeigen. Eine wesentliche Stärke dieses Forschungsvorhabens ist die Untersuchung von transienten Phänomenen als auch Gleichgewichtseigenschaften mit einer gemeinsamen Herangehensweise. Dies erlaubt uns, einige der zurzeit drängendsten Fragen nach dem Thermalisierungsprozess, dem Wechselspiel zwischen starken Feldern und dem Vakuum bzw. der Materie, sowie der Phasenstruktur von Systemen unter extremen Bedingungen anzugehen. Experimentell werden diese Fragen mittels ultra-relativistischer Schwerionenkollisionen, Präzisions-Spektroskopie hochgeladener Ionen sowie ultrakalter Quantengase untersucht. Während erstere die Theorie der starken Wechselwirkung (QCD) und die Quantenelektrodynamik (QED) untersuchen, werden die ultrakalten Quantengase dazu benutzt, um Modellsysteme für die Quantensimulation komplexer Vielteilchenprobleme zu konstruieren. Die Ausrichtung dieses Forschungsprogramms erfordert eine konzertierte Anstrengung, die über die Grenzen traditioneller Spezialisierungen hinausgeht, wofür Heidelberg ideale Voraussetzungen liefert.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug
Frankreich, Norwegen, Österreich
Laufende Projekte
- A01 - Dynamik des Anfangszustands und der Thermalisierung in Schwerionenkollisionen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Berges, Jürgen ; Reygers, Klaus ; Stachel, Johanna )
- A02 - Vom QCD-Transport zu Teilchen-Yields (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Masciocchi, Silvia ; Pawlowski, Jan Martin ; Stachel, Johanna )
- A03 - Nichtgleichgewichtsdynamik und Relaxation in Vielteilchen-Quantensystemen (Teilprojektleiter Erne, Sebastian ; Schmiedmayer, Jörg )
- A04 - Untersuchung und Charakterisierung universeller Dynamik fern des Gleichgewichts (Teilprojektleiter Gasenzer, Thomas ; Oberthaler, Markus Kurt )
- A05 - Dynamik von Vielteilchen Spin-Systemen mit einstellbarer Unordnung (Teilprojektleiter Gärttner, Martin ; Weidemüller, Matthias ; Whitlock, Shannon )
- A06 - Verschränkung von Quantenfeldern detektiert durch entropische Unschärferelationen (Teilprojektleiter Flörchinger, Stefan ; Gärttner, Martin ; Oberthaler, Markus Kurt )
- A07 - Zur Quantendynamik mit Dipol-Dipol-Wechselwirkungen (Teilprojektleiterin Chomaz, Ph.D., Lauriane )
- B01 - Präzisionsphysik an gebundenen einzelnen, wenigen und vielen stark korrelierenden Elektronensystemen in starken Feldern (Teilprojektleiter Blaum, Klaus ; Crespo López-Urrutia, José Ramón ; Haverkort, Maurits ; Sturm, Sven ; Wetterich, Christof )
- B02 - Nichtstörungstheoretische quantenelektrodynamische Theorie in starken elektromagnetischen Feldern (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Di Piazza, Antonino ; Evers, Jörg ; Harman, Zoltan ; Keitel, Christoph H. ; Palffy-Buß, Adriana )
- B03 - Quantendynamik starker Eichfelder und Kondensate (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Berges, Jürgen ; Pawlowski, Jan Martin ; Wienhard, Anna )
- B04 - Eichtheorien ultrakalter Quantengase (Teilprojektleiter Berges, Jürgen ; Jendrzejewski, Fred ; Oberthaler, Markus Kurt )
- C01 - Stark korrelierte Fermionen (Teilprojektleiter Haverkort, Maurits ; Jochim, Selim ; Pawlowski, Jan Martin ; Wetterich, Christof )
- C02 - Von wenigen zu vielen Teilchen: ultrakalte Atome in niedrigen Dimensionen (Teilprojektleiter Enss, Tilman ; Jochim, Selim )
- C03 - Fermi-Bose-Gemisch mit großem Massenverhältnis (Teilprojektleiter Enss, Tilman ; Salmhofer, Manfred ; Weidemüller, Matthias )
- C05 - Untersuchung der QCD Phasenstruktur anhand schwerer Quarks (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Braun-Munzinger, Peter ; Klasen, Michael ; Rothkopf, Alexander Karl ; Stachel, Johanna )
- C06 - Flow und Fluktuationen in relativistischen Schwerionenkollisionen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Flörchinger, Stefan ; Masciocchi, Silvia ; Selyuzhenkov, Ilya )
- ZV - Koordination des Sonderforschungsbereichs 1225 ISOQUANT (Teilprojektleiter Berges, Jürgen )
- ZÖ - Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog – die Herausforderungen guter Wissenschaftskommunikation (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Berges, Jürgen ; Blaum, Klaus ; Oberthaler, Markus Kurt ; Stachel, Johanna )
Antragstellende Institution
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Beteiligte Institution
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung GmbH; Max-Planck-Institut für Kernphysik
Beteiligte Hochschule
Technische Universität Wien; Universität Münster
Sprecher
Professor Dr. Jürgen Berges