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FOR 2537:  Grammatische Dynamiken im Sprachkontakt: ein komparativer Ansatz

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 313607803
 
Die Forschergruppe „Emerging Grammars in Language Contact Situations: A Comparative Approach“ (kurz „RUEG“) plant eine Untersuchung der sprachlichen Systeme und sprachlichen Ressourcen bilingualer SprecherInnen aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte, sogenannter „Heritage Speakers“, in ihren beiden Sprachen (Heritage- und Majoritätssprache) in formellen und informellen, geschriebenen und gesprochenen Kommunikationssituationen. Die Untersuchung wird eine dezidiert Kompetenz- statt „Fehler“-orientierte Perspektive auf sprachliche Repertoires einnehmen und nichtkanonische Phänomene als mögliche Hinweise auf neue grammatische Optionen prüfen und sprachstrukturell analysieren.Wir werden SprecherInnen mit den Heritage-Sprachen Russisch, Türkisch und Griechisch in Deutschland und den USA und Deutsch als Heritage-Sprache in den USA erfassen sowie analoge Kontrolldaten monolingualer SprecherInnen für Majoritäts- und Heritage-Sprachen erheben. Daten werden in einer einheitlichen Methodik zur Elizitation natürlicher Sprachdaten in verschiedenen Registern („Sprachsituationen“) erfasst, in ein gemeinsames Korpus integriert und in enger Zusammenarbeit der verschiedenen Teilprojekte komparativ analysiert.Alle Projekte tragen zu drei „Joint Ventures“ bei. Diese Joint Ventures bündeln die Forschungsaktivitäten in RUEG und sind von drei zentralen Hypothesen geleitet, die den konzeptionellen Rahmen für die Gruppe liefern. Der jeweilige Fokus liegt dabei auf(1) der Entstehung neuer Dialekte vs. unvollständigem Erwerb und Abbau („Language Change Hypothesis“),(2) der Relevanz externer vs. interner grammatischer Schnittstellen („Interface Hypothesis“) und(3) der Differenzierung kontaktinduzierten Wandels von binnenstrukturellem Wandel und interner sprachlicher Variation („Internal Dynamics Hypothesis“).Wir erwarten als Ergebnis der gemeinsamen Arbeit neue Erkenntnisse zur besonderen Dynamik von Sprachvariation, Sprachwandel und sprachlichen Repertoires in Kontaktsituationen und der Modellierung nichtkanonischer Strukturen im grammatischen System und neue Impulse zur Untersuchung von Heritage-SprecherInnen und sprachlichen Ressourcen generell.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Griechenland, Niederlande, Russische Föderation, Türkei, USA

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