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FOR 5500:  Kollaborationen: Assemblagen, Artikulationen, Allianzen

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 496295891
 
Die Forschungsgruppe (RU) nimmt ein breites Spektrum kultureller Texte, Artefakte, Performanzen und Praktiken in den Blick, um neu entstehende Formen sozialer, politischer und künstlerischer Zusammenarbeit systematisch und exemplarisch zu untersuchen. Die RU ist selbst eine Kooperation, bei der Wissenschaftler*innen aus den anglophonen Literatur- und Kulturwissenschaften mit Kolleg*innen aus der Soziologie und Anthropologie zusammenarbeiten und von der wechselseitigen Erweiterung disziplinspezifischer Perspektiven profitieren. Die RU geht davon aus, dass viele der drängendsten Herausforderungen unserer heutigen Welt soziale u. politische sowie künstlerische und akademische Praktiken und Theorien mit kollektiver Dimension erfordern. Zu diesen Herausforderungen gehören die globale ökologische Zerstörung im Gefolge des wirtschaftl. Strebens nach "Wachstum"; die Zunahme sozialer Ungleichheiten und finanzieller Disparitäten sowohl innerhalb (selbst wohlhabender) nationaler Volkswirtschaften als auch im globalen Maßstab; das unvollendete Projekt der Dekolonisierung und die damit einhergehende Unterordnung der meisten Regionen des globalen Südens; sowie der Aufstieg rechtspopulistischer Bewegungen weltweit. Diese Herausforderungen erfordern globale Lösungen durch planetarische Praktiken, die nachdrücklich auch theoretische Ansätze einschließen, die die intellektuelle Monokultur westliche Epistemologien überwinden. Einige dieser aufkommenden Praktiken/Theorien möchte die RU er-forschen. Die einzelnen Projekte werden sich auf bestimmte Regionen und Schauplätze solcher Formen von Zusammenarbeit konzentrieren, sind aber zugleich durch ein gemeinsames Forschungsparadigma verbunden, das Kollaborationen durch die Matrix von Assemblagen, Artikulationen und Allianzen sowie durch die Dimensionen relationaler Positionalitäten, In/Kommensurabilitäten, Solidaritäten und Transformationen begreift. Dieser theoretische Rahmen ermöglicht ein Höchstmaß an interdisziplinärer Zusammenarbeit zum gegenseitigen Gewinn, in deren Verlauf die zentralen Konzepte der Forschungsgruppe schrittweise immer differenzierter herausgearbeitet werden sollen. Die übergeordneten Ziele der RU sind: 1) die zentralen Konzepte des Forschungsmodells weiterzuentwickeln, zu nuancieren und zu pluralisieren, insbesondere in nicht-extraktiver Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb des westlichen akademischen Umfelds; 2) ein Repertoire für die theoretische und ggf. empirische Erforschung konkreter neuer Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln; 3) Impulse für die Weiterentwicklung der Disziplinen der Teilnehmer zu geben. Die Gruppe der Principal Investigators (PIs) hat in den vergangenen fünf Jahren sehr erfolgreich und produktiv im DFG-geförderten Graduiertenkolleg "Kleine Kosmopolitismen" zusammengearbeitet, dessen Förderung um eine zweite Periode bis 2025 verlängert wurde. Das vorliegende Projekt ist zu einem großen Teil aus den Erkenntnissen und Anregungen dieser Zusammenarbeit entstanden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Internationaler Bezug Brasilien

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