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SFB 1713:  Mütterliche Immunaktivierung: Ursachen und Konsequenzen

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 534829736
 
Gesunde Schwangerschaften sind eine Voraussetzung für eine gesunde Gesellschaft. Das mütterliche Immunsystem passt sich an die Schwangerschaft an, indem es eine immunologische Toleranz gegenüber dem Fetus entwickelt und dadurch einen gesunden Schwangerschaftsverlauf ermöglicht. Diese Immunanpassung hat sich im Laufe der Evolution von plazentaren Säugetieren entwickelt. Heutzutage leben wir jedoch in einem Umfeld, das durch einen modernen Lebensstil (z. B. veränderte Ernährung, Fettleibigkeit, psychischer Stress) und eine sich rasch verändernde Infektionslandschaft gekennzeichnet ist. Diese Umweltbedingungen können das mütterliche und fetale Wohlbefinden gefährden, indem sie eine Aktivierung des mütterlichen Immunsystems (MIA) verursachen. Obwohl der Begriff MIA zunehmend verwendet wird, ist MIA nicht eindeutig definiert. Es gibt keine Nachweismethoden, mit denen MIA überwacht werden kann. Auch sind die von MIA ausgehenden Gefahren für die Schwangerschaft und die Gesundheit von Müttern und Kindern unzureichend bekannt. Dieser Mangel an Wissen lässt sich - zumindest teilweise - durch die Unterrepräsentanz von schwangeren Frauen in konzertierten Forschungsansätzen und klinischen Studien erklären. Mit dem SFB 1713 sollen diese Wissenslücken geschlossen werden, indem wir die zellulären und molekularen Prinzipien der Immunantworten von Mutter, Plazenta und Fetus in zwei Projektbereichen aufklären. Dies ermöglicht, MIA eindeutiger zu charakterisieren und die Folgen von MIA für die Gesundheit von Schwangeren und deren Nachkommen zu definieren. Bei den Nachkommen liegt unser Schwerpunkt auf der Immunentwicklung und der Immunantwort im frühen Leben. Unser Konzept wurde aus der Klinischen Forschergruppe 296 weiterentwickelt und durch ein interdisziplinäres Nachwuchszentrum für Reproduktive Gesundheit verstärkt. Um unsere Ziele zu erreichen, werden wir präklinische Modelle, sowie Datensätze und Bioproben aus vorhandenen Schwangerschaftsstudien nutzen. Wir sind eingebettet in ein sehr unter-stützendes wissenschaftliches Umfeld, welches die Immun- und Infektionsforschung in Hamburg fördert und einen Fokus auf translationale Immunologie legt. Lücken in spezifischer Expertise in Hamburg haben wir durch die gezielte Einbindung von Forschenden anderer Universitäten geschlossen. Unser interdisziplinäres Wissen und unser Forschungsumfeld sind ein Alleinstellungsmerkmal und wir betrachten uns als sehr gut aufgestellt, die schwangerschaftsbezogene immunologische Forschung weiter zu konsolidieren und dringend benötigte Methoden zu entwickeln, um gefährdete Schwangerschaften zu identifizieren. Unsere Initiative fördert auch die Ausbildung von Nachwuchsforschenden, die die Expertise im Bereich Schwangeren-gesundheit weitertragen. Unser erworbenes Wissen wird uns langfristig in die Lage versetzen, praktische Anwendungen zur Überwachung der Immunaktivierung bei schwangeren Frauen zu implementieren, die die Gesundheit von Mutter und Kind verbessern.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Antragstellende Institution Universität Hamburg
 
 

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