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SPP 1630:  Häfen von der römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter - Zur Archäologie und Geschichte regionaler und überregionaler Verkehrssysteme

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Geowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198801704
 
Häfen stellen die entscheidenden Schnittstellen zwischen Land und Wasser dar; sie bilden die Basis jener ökonomischen Grundstrukturen, die in vor- und frühgeschichtlicher Zeit regionalen und überregionalen Schiffsverkehr sowie den Transport von Menschen, Waren und Informationen überhaupt erst ermöglichten. Gebunden an progressive Prozesse, die sich aus dem Korrelat von "Schiff und Hafen" ergeben, erlauben Häfen zunächst wichtige Einblicke in technikgeschichtliche Entwicklungen. Darüber hinaus sind sie aber auch hochkomplexe Systeme, in denen sich ökologische, logistische, ökonomische, soziale, juristische, militärische und kultische Subsysteme überlagern und gegenseitig bedingen. Um das Phänomen "Hafen" in seiner gesamten Tragweite und zeitlichen Tiefe methodisch adäquat bewerten zu können, ist eine Identifikation dieser Subsysteme und deren Implikationen auf das Siedlungsgeschehen von grundlegender Bedeutung. Die Stärke des Schwerpunktprogramms zeichnet sich nicht nur durch ein weiträumig angelegtes Forschungsgebiet aus, das von Island bis zur Ägäis reicht, sondern auch durch zeitlich mehrere Epochen abdeckende und methodisch vielfältig angelegte Forschungsprojekte, die eine hochgradige Interdisziplinarität bewirken. Das Schwerpunktprogramm strebt an, die kleinräumige Analyseebene zu verlassen und in einer übergeordneten Vergleichsanalyse Häfen als hochkomplexe Systeme zu begreifen, indem deren systemrelevante Komponenten definiert und analysiert werden. Nur so können Häfen als systemrelevante Strukturen erfasst, vergleichend analysiert und interpretiert werden. Im Fokus der wissenschaftlichen Analyse stehen neben der Etablierung einer einheitlichen Terminologie und Klärung der Wechselwirkungen zwischen Topografie und Hafenbau vor allem die Bewertung von umweltgeschichtlichen Implikationen sowie die Analyse von Wirtschafts- und Verkehrsräumen, die schließlich in der Erstellung von kulturgeschichtlichen Entwicklungsmodellen resultieren sollen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Frankreich, Österreich, USA

Projekte

stellvertr. Sprecher Professor Dr. Falko Daim
 
 

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