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SFB 1410:  Hybride Gesellschaften: Menschen in Interaktion mit verkörperten Technologien

Fachliche Zuordnung Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Geisteswissenschaften
Informatik, System- und Elektrotechnik
Maschinenbau und Produktionstechnik
Mathematik
Medizin
Förderung Förderung von 2020 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 416228727
 
Digitale Technologien erlangen Autonomie und begegnen Menschen an immer mehr Orten und in verschiedenen Gestalten, etwa als hochautomatisierte Fahrzeuge, Roboter und Drohnen, aber auch als Avatare und andere intelligente Agenten mit virtuellen Körpern. Digitale Technologien werden zudem zunehmend am Körper getragen, als intelligente Prothesen, Exoskelette und VR-Brillen beispielsweise. Solche Technologien sind verkörperte digitale Technologien (embodied digital technologies, EDTs). Autonom agierende EDTs und Menschen in realen oder virtuellen geteilten Umwelten und ebenso Menschen, die EDTs tragen oder künstliche Körper steuern, bilden hybride Gesellschaften. Für effiziente und flüssige Interaktion in hybriden Gesellschaften müssen menschliche Fähigkeiten und technologische Potentiale analysiert und in neuartiger Weise aufeinander abgestimmt werden. Dazu müssen Sozial- und Geistes- sowie Ingenieurwissenschaften ihre Stärken zusammenführen. Die gemeinsame Forschung dieser Disziplinen zu Mensch-Maschine Interaktion ist an der TU Chemnitz außergewöhnlich stark. Der SFB Hybrid Societies sammelt die lokale Expertise um einen Kern im Fachgebiet Psychologie und schafft ein internationales Zentrum für die empirische Forschung, Analyse und Entwicklung, die dringend benötigt werden, um eine möglichst förderliche Koexistenz lebender und synthetischer Körper in den bevorstehenden hybriden Gesellschaften sicherzustellen. Die zwei leitenden Forschungsfragen des SFBs sind: Was ist nötig, damit Menschen sich mit EDTs so flüssig koordinieren können wie mit Mitmenschen? Und: Wie müssen EDTs gestaltet werden, damit sie diese Anforderungen erfüllen? Nötig für flüssige Koordination in geteilten Umwelten sind das Wahrnehmen genereller Fähigkeiten und situationsspezifischer Intentionen der Interaktionspartner und zudem vorhersehbare und kooperative Handlungskontrolle sowohl seitens der Menschen wie der EDTs. Dementsprechend gliedert sich die Forschung im SFB in vier verbundene Forschungsfelder:(A) Embodied Sensor and Motor Capabilities umfasst das Wahrnehmen, Vorhersagen und die Bewegungsausführung im Koordinieren und Interagieren mit EDTs. (B)Artificial Bodies beinhaltet das Zuschreiben von Fähigkeiten zu EDTs basierend auf der Erscheinung ihrer synthetischen Körper und ihres Verhaltens sowie das Erfahren synthetischer Körper als Ersatz oder Erweiterung des eigenen Körpers.(C)Shared Environments befasst sich mit gemeinsamer Aufmerksamkeitsausrichtung, räumlicher Orientierung und koordiniertem Verhalten von Menschen und EDTs. Das vierte Feld, (D)Intentionality in Hybrid Societies, fokussiert die Zuschreibung und Kommunikation situationsspezifischer Intentionen zwischen Menschen und EDTs. Der SFB stärkt die Kernkompetenzen Mensch und Technik sowie Materialien und intelligente Systeme der TU Chemnitz und trägt auch durch das international eingebettete Graduiertenkolleg mit belastbaren wissenschaftlichen Ergebnissen entscheidend zu gelingenden hybriden Gesellschaften bei.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Laufende Projekte

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Technische Universität Chemnitz
Sprecher Professor Dr. Georg Jahn, bis 9/2022; Professor Dr. Bertolt Meyer, seit 10/2022
 
 

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