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KFO 142:  Molekulare und zelluläre Alterung - Von den Wirkmechanismen zur klinischen Perspektive

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 17771695
 
Alterung betrifft verschiedene Organe (Organsysteme) mit Funktionsverlust, Morbidität und erhöhter Mortalität. Alterungsvorgänge werden vermutlich durch das Zusammenspiel von genetischen (intrinsischen) und extrinsischen Faktoren organspezifisch reguliert. Übergeordnetes Ziel der Klinischen Forschergruppe ist es, die molekularen Wirkmechanismen der zellulären Alterung und deren Bedeutung in der komplexen in-vivo-Situation verschiedener Organe näher zu charakterisieren und, darauf aufbauend, präventive und therapeutische Ansätze zu entwickeln, die ein "gesundes Altern" ermöglichen. Die gebündelte konzeptionelle und methodische Expertise der Klinischen Forschergruppe soll genutzt werden, um Alterungsvorgänge an Organsystemen zu
untersuchen, die übergeordnet sind (Immunsystem), Schrittmacherfunktion für die gesamtorganismische Alterung (zentrales Nervensystem) oder Modellcharakter für Alterungsvorgänge des Bindegewebes (Haut) haben. Projektübergreifend soll die Hypothese überprüft werden, ob oxidativer Stress mit mitochondrialen und nukleären DNA-Schäden, veränderter Signaltransduktion, Zell-Zell-Kommunikation und Genexpression verschiedener, vermutlich evolutionär konservierter Gerontogene (SIRT1, FOXO3, SOD2) bei intrinsischen und extrinsischen Alterungsvorgängen des Immunsystems, des zentralen Nervensystems und des Bindegewebes von Bedeutung ist. Dieser zentralen Fragestellung soll mit in-vitro- und in-vivo-Systemen nachgegangen werden, wie konditionalen transgenen Mausmodellen mit Defizienz oder Überexpression von antioxidativen Enzymen, DNA-Reparaturenzymen, Proteinen der alterungsrelevanten Insulin-, NF-kappaB- und FOXO1/3- abhängigen Signalwege, Zellen und Biopsien von Patienten mit frühzeitigen Alterungssyndromen und langlebigen Individuen, vergleichender genomischer Hybridisierung, Mikroarray- und Bioinformatik-Technologien, Anwendung von in-vitro-rekonstituierten Transkriptionssystemen, funktioneller Proteomanalyse, Methoden zur Analyse von mitochondrialen Funktionen und DNA-Schäden, Techniken zur Charakterisierung der Thymusinvolution sowie Vakzinierungsstrategien. Dieses Vorgehen wird es ermöglichen, Mechanismen der altersbedingten Veränderungen des Immunsystems mit gehäuftem Auftreten von Infektionserkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Degeneration von Neuronen des zentralen Nervensystems und altersbedingten Bindegewebeveränderungen mit Wundheilungsstörungen, Osteoporose, Arthrose und Arteriosklerose besser verstehen zu lernen. Die Entwicklung von antioxidativen Strategien und Mimetika von Schlüsselproteinen alterungsverzögender Signalwege, aber auch von Vakzinierungsprotokollen soll einen kausal orientierten Beitrag zu einem "gesunden Älterwerden" ermöglichen.
DFG-Verfahren Klinische Forschungsgruppen

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